Bad Honnef | 25 Jahre stand er an der Spitze des HC Bad Honnef, nun will er kürzertreten und den Weg frei machen für einen neuen Vorstand. Harald Wegener stellte sich auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Samstag im Comundo nicht erneut zur Wahl.
Sein Nachfolger wurde Wilhelm Strohmeier, der in einer Stichwahl mehr Stimmen bekam als Kontrahent Joachim Kikilus. Kikilus wurde zum 2. Vorsitzenden gewählt. Neu im Vorstand ist Jens Stöber, der über das Angebot „Elternhockey“ in den Verein kam. Die Elternmannschaft ist zurzeit die mitgliederstärkste Mannschaft.
Vor seinem Abschied zog Harald Wegener ein Resümee und betonte, dass er dem Verein weiterhin zur Verfügung stehe.
Da er die wahrscheinlich größte Herausforderung, die der HCH unter Umständen bewältigen muss, nicht mehr in verantwortlicher Position miterleben wird, schilderte er noch einmal seine Sicht der Dinge. Wie mehrfach berichtet, soll das Gelände des Hockeyclubs an einen privaten Investor zur Wohnungsbebauung veräußert werden.
Kritisch äußerte sich Wegener über Bürgermeister Otto Neuhoff, der ihm immer zugesichert hätte, ihn über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Das sei mitnichten geschehen. Alle Informationen habe er über Dritte bekommen. So lägen verschiedene Gutachten vor, die ihm nicht zur Verfügung gestellt worden seien. Sogar der Besuch von Bodengutachtern sei dem Verein nicht bekanntgegeben worden.
Nach seiner Einschätzung wird das Projekt nicht umgesetzt. Die Stadt würde für das Grundstück bei weitem nicht das bekommen, was sie sich vorstellt. Mit dem Erlös soll das Stadion und die Halle wieder in Schuss gebracht werden. Bis heute habe er aber weder eine Auflistung der verschiedenen Arbeiten gesehen noch sei eine aussagekräftige Kostenberechnung veröffentlicht worden. Probleme sieht er auch beim Flutlicht und Lärm. Er könne sich nicht vorstellen, dass ein Sportbetrieb unter Flutlicht bis 22 Uhr in dieser Lage möglich ist. Hinzu käme die Geräuschkulisse. Er wisse von Anliegern, die sich bereits rechtlich beraten ließen und auch einen Rechtsstreit eingehen würden.
Er sei, was die Zukunft des Hockeyplatzes anginge, optimistisch.
Nach der Wahl wurde er von dem neuen Vorsitzenden mit viel Lob bedacht. Als Dank für das, was er für den Verein ehrenamtlich geleistet hat, bekam er einen Hockeyschläger aus Marzipan, zusammen mit seiner Frau einen Gutschein für eine Schiffstour anlässlich von „Rhein in Flammen“ und als Höhepunkt wurde ihm die Urkunde als Ehrenvorsitzender überreicht.
In seiner Antrittsrede teilte Wilhelm Strohmeier den ihm bekannten Sachstand über die Hockeyplatzentwicklung mit. Sollte es wirklich soweit kommen, dass der HCH ins Stadion umziehen müsse, würde das die Aufgabe großer Selbstständigkeit bedeuten. Alle Mannschaften müssten sich dann den Platz mit anderen Vereinen teilen und Termine absprechen. Ein großes Fragezeichen stünde hinter dem Clubhaus. Gibt es im Stadion keine Möglichkeit, ein Clubhaus zu bauen, hätte der Verein kein Zuhause mehr.
Strohmeier wies darauf hin, dass der Hockeyplatz mit Drittmitteln finanziert worden sei, die Stadt habe lediglich 30.000 DM investiert. Mittlerweile hätte der Club an Eigenleistung mindestens 250.000 EUR in Platz und Clubhaus investiert, die Stadt hätte keinen weiteren Cent bezahlt. Strohmeier: „Diese Grün- und Sportanlage kostet die Stadt keinen Cent. Verkürzt gesagt: Der HCH hat der Stadt einen Sportplatz geschenkt.“
Auch der neue Vorsitzende hielt Bürgermeister Neuhoff vor, die Stadt würde am Verein „vorbei agieren“. Er hätte Einbeziehung und Transparenz versprochen, aber nicht eingehalten.
Am kommenden Dienstag soll die Zukunft des Hockeyplatzes auch Thema beim Treff „Runder Tisch des Sports“ im Alten Standesamt sein. Beginn 20 Uhr.