Bad Honnef – Normalerweise wäre die DLRG-Ortsgruppe Bad Honnef-Unkel jetzt mitten in den Vorbereitungen für das Rheinschwimmen, das am 04.07.2020 stattfinden sollte. „Leider müssen wir die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie für dieses Jahr absagen“, bedauern Andreas Knaden und Stephan Priss, die beiden Organisatoren. „Über die Jahre musste das Rheinschwimmen wenige Male aufgrund von Hoch- oder Niedrigwasser ausfallen – aber noch nie wegen eines Virus.“
Seit 1984 wird die Veranstaltung von der Ortsgruppe durchgeführt. Rund 250 Teilnehmer starten von der Rheinfähre Linz und schwimmen elf Stromkilometer bis zur Insel Grafenwerth, wo sie sich im Freibad duschen, aufwärmen und stärken können. Das Rheinschwimmen ist kein Wettkampf, sondern die einmalige Gelegenheit, den Rhein unter fachkundiger Aufsicht ein wenig kennenzulernen. Deshalb sind zwar lustige Kostümierungen und bunte Gummitiere gerne gesehen, aber zur pflichtgemäßen Ausstattung gehören auch ein Neoprenanzug und Flossen, damit Strömung und Unterkühlung keine Gefahr darstellen. Abgesichert wird das Vergnügen durch ein Helfer-Team, zu dem Kanuten und Strömungsretter, Feuerwehren, das THW, Malteser und die Wasserschutzpolizei gehören.
Die Absage des beliebten Rheinschwimmens ist nicht die einzige bittere Pille, die die Ortsgruppenmitglieder in diesem Jahr schlucken müssen. Wegen der Sanierung des Unkeler Schulhallenbades musste bereits das komplette winterliche Schwimm-Training ausfallen. „Das haben wir jedoch recht gut kompensiert und Alternativen angeboten, vom Selbstverteidigungstraining, über Lauf- und Fitnessgruppen bis zur Sanitäter-Ausbildung und einem Kurs für den Erwerb des Sportbootführerscheins“, sagt Ausbildungsleiter Stephan Priss. Jetzt bleibt die Hoffnung auf eine – wenn auch abgespeckte – Freibadsaison.
Gudrun von Schoenebeck