Köln – Am Elften im Elften 2025 startete Köln traditionell in die neue Karnevalssession. Während zehntausende Jecken in der Altstadt, im Kwartier Latäng und auf den Ringen ausgelassen feierten, war die Polizei mit rund 1.000 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. Der Fokus lag – wie schon in den Vorjahren – auf Waffen- und Messerkontrollen sowie dem Jugendschutz.
Bereits in den frühen Morgenstunden füllten sich die Feiermeilen, und gegen 11.30 Uhr mussten die ersten Sperrstellen an der Zülpicher Straße und am Heumarkt geschlossen werden. Bis zum Abend kontrollierten die Einsatzkräfte über 450 Personen, sprachen mehr als 70 Platzverweise aus und nahmen elf alkoholisierte Personen in Gewahrsam.
Die Polizei registrierte zahlreiche Strafanzeigen, darunter Körperverletzungen, Sexualdelikte, Sachbeschädigungen, Raub und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Da der Einsatz noch bis in die frühen Morgenstunden andauerte, stand die endgültige Bilanz am Abend noch aus.
Einsatzleiterin, Polizeidirektorin Mareike de Valck, zog eine erste positive Zwischenbilanz:
„Ich danke allen Jeckinnen und Jecken für eine Sessionseröffnung, die bislang ohne größere Zwischenfälle verlaufen ist. Wo unser Eingreifen erforderlich war, haben wir schnell und gezielt reagiert. Der heutige Tag hat erneut gezeigt, dass die Zusammenarbeit aller beteiligten Sicherheitsakteure in Köln funktioniert. Der Tag ist für uns noch nicht vorbei – unsere Einsatzkräfte sind weiterhin präsent, um für Sicherheit und einen geordneten Ablauf zu sorgen. Wir hoffen, dass die vielen Menschen in der Stadt den Rest der Nacht verantwortungs- und rücksichtsvoll miteinander feiern.“
Auffällige Vorfälle im Überblick
45-Jährige in echter Polizeiuniform unterwegs
Bereits am Morgen trafen Polizisten auf dem Bahnhofsvorplatz auf eine 45-jährige Frau aus Viersen, die in einer originalen Polizeiuniform unterwegs war. Da sie keine Angehörige der Polizei ist, wurde ein Strafverfahren wegen Amtsanmaßung eingeleitet und die Uniformteile sichergestellt.
Flaschenwurf verletzt 17-Jährige
Gegen 11.10 Uhr wurde auf der Zülpicher Straße eine 17-Jährige durch eine geworfene Flasche von einem Balkon am Kopf getroffen. Die Jugendliche erlitt eine Platzwunde und wurde in einer Unfallhilfestelle behandelt.
Schlägerei in der Lindenstraße
Zwei Männer im Alter von 17 und 19 Jahren sollen einen 23-Jährigen geschlagen und am Boden liegend getreten haben. Das Opfer wurde mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht.
Rangelei mit Flasche auf der Mozartstraße
Bei einer Auseinandersetzung wurden zwei junge Männer (17, 18) durch Schläge mit einer Glasflasche am Ohr und an der Lippe verletzt. Eine Polizistin wurde im Einsatz bespuckt, außerdem wurde ihr Funkgerät aus der Hand geschlagen.
Anscheinswaffen sichergestellt
Zwei Männer (20, 22) führten täuschend echt aussehende Anscheinswaffen mit sich. Der 22-Jährige soll die Waffe auf der Zülpicher Straße sogar in die Luft gehalten und den Abzug betätigt haben. Beide wurden kontrolliert, die Waffen beschlagnahmt und Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gefertigt.
Exhibitionist am Brüsseler Platz
Ein 32-jähriger Mann entblößte sich gegen 14.15 Uhr vor einem Gruppenwagen der Polizei und onaniert. Die Beamten nahmen den stark alkoholisierten Mann in Gewahrsam und fertigten eine Anzeige.
Lebensgefahr nach internistischem Notfall
Ein 58-jähriger Mann erlitt gegen 15.10 Uhr auf der Rheinuferpromenade offenbar einen internistischen Notfall und stürzte. Er zog sich eine lebensgefährliche Kopfverletzung zu. Passanten leisteten Erste Hilfe, bis Rettungskräfte eintrafen.
Verkehrskontrollen: Zahlreiche alkoholisierte Fahrer
Bei rund 230 Verkehrskontrollen stellte die Polizei mehr als 50 alkoholisierte E-Scooter- oder Autofahrer fest, ordnete 17 Blutproben an und beschlagnahmte sechs Führerscheine.
Trotz einzelner schwerwiegender Zwischenfälle spricht die Polizei von einem insgesamt geordneten Verlauf der Sessionseröffnung. Bis in die Nacht hinein waren Einsatzkräfte weiterhin in der Stadt unterwegs, um für Sicherheit auf den Straßen und Feiermeilen zu sorgen.
Die Polizei Köln weist darauf hin, dass die Zahlen eine vorläufige Bilanz darstellen. Nachmeldungen und Änderungen im Zuge der weiteren Ermittlungen sind möglich.






