Bad Honnef-Rhöndorf – Manche Kinder freuen sich das ganze Jahr auf St. Martin und das dazugehörige Martinsfeuer. Es zeigt symbolisch, „wie Martins gute Tat Gottes Erbarmen in die Dunkelheit brachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich aus dem Brauch der Martinsfeuer der Brauch der Martinszüge“, erklärt das Erzbistum Köln einen Teil der Tradition.
In Rhöndorf fiel das Martinsfeuer am Dienstag aus. Grund waren nicht die mangelnde Vorbereitung oder gar Traditionsbruch, sondern offensichtlich Vandalismus.
Zuständig für das Feuer in den Weinbergen ist der Bürger- und Ortsverein. In der Regel bereiten Mitglieder der Löschgruppe Rhöndorf die Feuerstelle vor und überwachen das Feuer. Klar, dass da besonders auf Sicherheit und Umweltschutz Wert gelegt wird. So war es auch diesen Montag, als die Ehrenamtlichen das Material für das Martinsfeuer zusammentrugen.
Als dann das Ordnungsamt vor dem Entfachen des Feuers feststellte, dass dort Plastik und behandeltes Holz mit verbrannt werden sollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen: Entweder kommen die Giftstoffe wieder raus oder es kann nicht gezündet werden. Da sich niemand bereit fand, das Martinsfeuer zu „entgiften“, blieb es beim Verbot. Die Leidtragenden waren die Kinder.
Von der Löschgruppe Rhöndorf kommt die Information, dass am Montag noch keine Plastikflaschen und behandeltes Holz auf der Feuerstelle lagen. Wie es dort hingekommen ist, kann sich niemand erklären.
Offensichtlich hat sich jemand einen Spaß erlaubt oder wollte die Gelegenheit nutzen um seinen Müll loszuwerden. Da es sich um ein Umweltvergehen handelt, dürfte die Aufklärung noch nicht abgeschlossen sein.