Wirtschaftsförderung in Bad Honnef – ein strukturelles Defizit innerhalb der Verwaltung

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Bad Honnef – Die Bad Honnefer Innenstadt hat ein Problem. Kunden bleiben aus, der Leerstand ist hoch. Der Gemeinderat, initiativ: die Fraktion der CDU, hatte die kommunale Verwaltung aufgefordert, ihr Wirtschaftsförderungskonzept vorzustellen. Dies geschah nun in der heutigen (öffentlichen) Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, Wirtschaftsförderung, Tourismus und Liegenschaften. Auf diese Weise sollte Transparenz geschaffen werden hinsichtlich der Ziele, Erfolge, Verantwortlichkeiten und Pläne.

Um es vorwegzunehmen: Der Power-Point-gestützte Vortrag, ein “Weißbuch der Möglichkeiten” (Freudenberg/SPD), war detailverliebt, lang (-atmig), vielfach redundant und substantiell dünn. Ein Feuerwerk des Plakativen. “Wir müssen neue Betriebe gewinnen.” “Wir müssen die Leerstände vermarkten.” “Wir müssen wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen.” “Wir müssen Arbeitsplätze erhalten und ausbauen.” “Wir müssen die Akteure vernetzen.” Gelobt wurde die “unglaubliche Kaufkraft” der Stadt, ihre “lebendige Stadtmitte”, das “Ambiente der Innenstadt”. Allein: nichts wurde konkret.

Als interessierter Bürger und Beobachter rieb man sich die Augen: von welcher Stadt war hier bloß die Rede? Gepriesen wurde die Gründung der Eigentümergemeinschaft Innenstadt. Nur: welche Ziele und Interessen verfolgt sie? Die künftige Finanzierung der Stadtfeste: kritisch. Lösungen? Zwei- bis dreistellige Nutzerzahlen der eigenen websites: ein Erfolg? Immerhin: das Unternehmen Wirtgen erweitert seinen Betrieb (die Planung erstreckt sich über sechs Jahre); für das ehemalige Jass-Gebäude zeichnet sich eine Nachnutzung ab; und in Rottbitze will sich die Firma Limbach Flugmotoren ansiedeln.

So war es wohl auch kein Wunder, dass eine Diskussion im Ausschuss ausblieb. Ausser Nettigkeiten (“interessant, gut, aber zu viel”) kein einziger inhaltlicher Bezug.

Womöglich gab die verantwortliche Mitarbeiterin selbst die Antwort: “Ich bin mit der Leitung des Büros des Bürgermeisters hauptsächlich befasst, mache die Wirtschaftsförderung zusätzlich.

Kann sich eine Kommune wie Bad Honnef das leisten?

Heino Gröf

1 Comment

  1. Schafft endlich die 1a und 1b ab für Geschäfte/Mieten in der Innenstadt ab .Ein Relikt aus dem letzten Jahrtausend.Wer kann diese Mieten zahlen??? Sicher die tollen Immobielenbüros die für viel Geld bevorzugt am Hang Häuser anbieten,für das reichen Klientel,alle anderen sind da draussen.Die Kaufkraft in der Innenstadt ist erschreckend,aus mehreren Gründen. 1.Mieten stehen nicht im Verhältnis zum Publilumsverkehr . 2.Auslagerung der Gewerbe nach Bad Honnef Süd mit kostenlosen Parkplätzen und Anbindung aller Geschäfte.3. Digitaler Ausbau mit Onlinepräsenz kommt 20 Jahre zu spät.4. Die sogenannten Millionäre kaufen hier nicht ein,sondern im Internet oder in Köln oder Düsseldorf.5.Bürokratismus,runter mit der Gewebersteuer,Hausbesitzer ansprechen,Mieten günstiger machen(siehe auch Remagen und Unkel),Parkplatzgebühren nach grösse der qm2,Werbeschildergebühren runter,etc.etc. , 5. Überalterte Bevölkerung,Senoirenheime und Altersheime gibt es genug,aber für die Jugend gibt es keinen Ort der nach 22 Uhr erlaubt wo was los ist. 6. Die Betonung auf Kurort,fördert noch mehr alte Investoren,mit dem Effekt noch mehr Ruhe,kein Platz für junge Familien(siehe Rhöndorf Schicki Mickiszene),Rentnerstadt Bad Honnef,Durchschnittalter 59 Jahre und zwar mit der FH.Fällt die FH wie man hört auch noch raus,ist das Durchschnittsalter 65-68 Jahre,ein Klientel was in Bad Honnef an der Macht sitzt.Warum gibt es keinen Lebensmittel Laden im Zentrum in Bad Honnef??? wegen der 1a Lage/Miete z.b. 55qm am Marktplatz 2500 Euro hat einen aktuellen Marktwert von 500 Euro Nettopacht(Verhältnis Bürgerquote/Publikumsverkehr) Der Kunde ruft im Internet Best Price auf und alle sind draussen,Fakt (siehe auch das insolvente Kiezkaufhaus) 180000 Euro Fördermittel verballert für Nichts

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