Schon lange steht die Silvesterböllerei in der Kritik. Sie fördert die Umweltverschmutzung, gefährdet die Gesundheit und bedeutet für Tiere das Aushalten qualvoller Schreckminuten. Zisch! Bum! Peng! Was symbolisch den Übergang des alten in das neue Jahr begleiten soll, ist mittlerweile für viele zu einem Horrorspektakel geworden, das offensichtlich immer mehr Menschen ablehnen. So berichtet der WDR über eine Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg, in der sich eine Mehrheit (59 Prozent) in Deutschland für ein Verbot von privatem Feuerwerk ausspricht, 20 Prozent seien sogar für ein generelles Verbot.
Der Schwarzpulverhorror hat eine gefährliche Dimension erreicht: Wegen des Missbrauchs mit dem Stoff, aus dem Raketen und Knaller hergestellt werden, müssen alljährlich Tausende Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungssanitäter und andere Ehrenamtliche mobilisiert werden. Sie sollen die Auswirkungen des irrationalen Verhaltens von Chaoten einigermaßen unter Kontrolle halten und entschärfen. Die Helferinnen und Helfer schützen ihre Städte und Gemeinden, wobei sie selbst Schutz benötigen. Denn sie werden – vollkommen irrwitzig – immer öfter von Böller-Kriminellen angegriffen.
In Bad Honnef gab es auch in diesem Jahr keine großen Probleme während des Jahreswechsels. Lediglich einige Mülltonnen brannten. Dennoch sollte sich diese Gesellschaft überlegen, ob der freie Verkauf von Feuerwerkskörpern wegen all seiner möglichen Gefahren noch zeitgemäß ist.
Vielleicht wäre es sinnvoller und überhaupt spannender, Silvester zu einem Fest der kommunalen Gemeinschaft weiterzuentwickeln, zu einem Bürgerfest an einem zentralen Ort. Und wenn es denn sein muss, mit einem zentralen Feuerwerk, von Profis organisiert und durchgeführt.
Bad Honnef könnte hier beispielhaft vorangehen.