Bad Honnef – Eine wichtige Entscheidung ist gefallen. Gestern stimmte der Bildungsausschuss für die Modernisierung des Sibi. Damit dürfte der von der CDU ins Spiel gebrachte Neubau vom Tisch sein. Noch im Juni wollten die Christdemokraten die Möglichkeit eines Neubauprojekts nicht ganz aufgeben. Am Donnerstag entscheidet der Rat.
In einer heute veröffentlichten Pressemeldung der CDU wird die Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Sport und Soziales, Petra Kansy (CDU), zitiert: „Wir haben den Startschuss für die vollständige Modernisierung des Siebengebirgsgymnasiums an seinem alten Standort gegeben, weil dort, nach den Aussagen der Fachleute, ein modernes Raumkonzept verwirklicht werden kann und die Kosten niedriger anzusetzen sind, als im Rahmen eines Neubaus. Unsere Aufgabe ist es jetzt, dafür zu sorgen, dass diese Planung auch zeitnah umgesetzt wird.“ Das Sibi hätte keine Zeit mehr zu warten, so Kansy weiter.
Der CDU-Vorsitzende und Ratsherr Michael Lingenthal: „Für die CDU Bad Honnef ist letztlich nicht entscheidend, ob ein Neubau entsteht oder der Altbestand saniert wird. Wichtig ist alleine, dass das „Sibi“ eine zukunftsweisende Ausstattung erhält“, so Michael Lingenthal.
SPD: CDU hat Verzögerung zu verantworten
Mit Erleichterung begrüße die SPD das Einlenken der CDU, „die sich nunmehr der Meinung der SPD anschließt und der Modernisierung des SIBIs zustimmt. Im Ausschuss für Bildung, Sport, Kultur und Soziales räumte die CDU ihre Position und will den unrealistischen Neubau nicht mehr verfolgen“, so Pressesprecherin Annette Stegger. Die dadurch bedingte Verzögerung hätte die CDU zu verantworten.
Schon vor drei Jahren hätten die Sozialdemokraten dafür plädiert, zügig die grundlegende Erneuerung des Sibis in Angriff zu nehmen. „Der damals überraschende Vorschlag der CDU, einen Neubau ins Auge zu fassen, hat leider den Projektbeginn in verantwortungsloser Weise hinausgeschoben“, kritisiert Annette Stegger. „Es war schon nach einer ersten Prüfung durch die Verwaltung klar, dass dieses Vorhaben nicht realisierbar sein würde. Erst ein externes Gutachten, für das die Stadt bezahlen musste, hätte die Union nach mehrmonatiger Bedenkzeit von ihrer Idee abbringen können.
„Mit dem Vorschlag, bei der Planung des Bauvorhabens die Montagsstiftung beratend hinzuzuziehen, rennt die CDU bei uns offene Türen ein“, so Stegger. Schon früh habe die Bildungsexpertin der SPD, Kerstin Salchow, diesen Vorschlag eingebracht.
Die Grünen, die sich ebenfalls frühzeitig für eine Modernisierung ausgesprochen hatten, beantragten gestern, dass vor Eintritt in Leistungsphase 1 und 2 auf Basis des Schulentwicklungskonzeptes ein zukunftssicheres Raumkonzept unter Einbeziehung der Schule (Lehrer, Schüler und Eltern) und des Trägers entwickelt werden soll („Phase 0“).
Der Beschluss:
1. Nach Abwägung aller Belange und insbesondere vor dem Hintergrund der finanziellen Belastungen durch die Corona Pandemie, die Planungen für einen Neubau des städtischen Siebengebirgsgymnasiums nicht weiterzuverfolgen und stattdessen die Modernisierung der Bestandsimmobilien (inklusive Feuerschlösschen) vorrangig weiterzuverfolgen.
2. In Umsetzung des Beschlusses zu Ziffer 1. wird im Rahmen einer vorgeschalteten „Phase Null“ zur Absicherung einer bedarfsgerechten Entwicklung des städtischen Siebengebirgsgymnasiums, unter Einbeziehung der Montagstiftung, das Raumkonzept entwickelt, auf dessen Grundlage die Modernisierung umzusetzen ist. Dabei sind bereits jetzt absehbare langfristige Veränderungen der Lernprozesse, insbesondere vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung zu berücksichtigen.
3. Nach Abschluss der „Phase Null“ werden die Planungen zur Modernisierung des städtischen Siebengebirgsgymnasiums in den bestehenden Bestandsgebäuden bis zur Leistungsphase 2 nach HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) durch geeignete Fachplaner erstellt. Die bis dahin unter Einbeziehung der „Phase Null“ anfallenden Kosten sind in den städtischen Haushalt einzustellen.
4. Dem zuständigen Ausschuss sowie dem Rat sind bis Ende des zweiten Quartals 2021 Zwischenergebnisse der „Phase Null“, sowie der Vor- und Entwurfsplanung der Leistungsphasen 1 und 2 der HOAI, vorzustellen und nach Möglichkeit Vorschläge für die konkrete Modernisierung des städtischen Siebengebirge Gymnasiums vorzulegen.