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Die Karte zeigt die Sperrung der A59 und die Umleitungen über Bundesstraße 56 und Reuterstraße. - Bundesstadt Bonn

A59-Sperrung in den Sommerferien: Informationskampagne der Stadt Bonn

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Region/Bonn – In den Sommerferien 2023 wird die Deutsche Bahn AG die A59-Brücke bei Vilich für den Ausbau der S13 erweitern. Dafür ist vom 22. Juni bis 4. August eine vollständige Sperrung der A59 zwischen dem Autobahndreieck Bonn-Nordost und der Anschlussstelle Bonn-Vilich nötig. In diesem Zeitraum muss mit deutlich mehr Verkehr auf den innerstädtischen Straßen – insbesondere auf den Ausweichrouten Bundesstraße 56 und Reuterstraße – gerechnet werden.

Im Vorfeld dieser Baumaßnahme startet die Bundesstadt Bonn eine breit angelegte Informations-Kampagne, um die Bürger*innen in Bonn und der Region dazu zu bewegen, wenn irgend möglich, nicht mit dem Auto zu fahren, sondern das Fahrrad zu nutzen oder auf Busse und Bahnen umzusteigen. Pendler*innen empfiehlt die Stadt, von vornherein mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu fahren, verstärkt die Möglichkeiten von Homeoffice zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Sollten doch Wege mit dem Auto zurückgelegt werden müssen, sollte dies – wenn möglich – außerhalb der Hauptverkehrszeiten erfolgen.

„Es muss uns allen klar sein, dass es durch die Vollsperrung der A59 voll werden wird auf den Straßen Bonns in den Sommerferien“, sagt Verkehrsdezernent Stadtbaurat Helmut Wiesner. „Durch flankierende Maßnahmen wird versucht, zumindest in den Spitzenverkehrszeiten zu erwartende Verkehrsbehinderungen zu minimieren und den Verkehr großflächig zu verteilen. Ohne die sechswöchige Komplettsperrung der Autobahn hätte es über mehrere Jahre Verkehrsbeeinträchtigungen auf der A59 gegeben. So sind die Auswirkungen auf den Zeitraum der Sommerferien begrenzt.“

Die mit den Arbeiten auf der A59 in den Sommerferien verbundenen Einschränkungen werden allen Menschen in Bonn und der Region viel abverlangen. „Wir bitten daher alle Bürger*innen, auf die zusätzlicher Verkehr zukommen wird, um Verständnis, und alle Pendler*innen, öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder auch das Homeoffice zu nutzen“, so Stadtbaurat Wiesner.

Informationsbrief an Vielzahl von Multiplikator*innen

In einem persönlichen Brief an zahlreiche Arbeitgebende, Verbände und unterschiedliche Interessengruppen bitten Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Stadtbaurat Wiesner um Unterstützung, mit dazu beizutragen, die Auswirkungen auf den Verkehr zu reduzieren. Das Schreiben geht unter anderem an die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg, die Handwerkskammer, den Einzelhandelsverband, Großunternehmen, die Universität und Universitätsklinik, Bundesbehörden, Ministerien, größere Gesundheitseinrichtungen, Hotelbetriebe und Reiseveranstalter, an Verbände, Kultureinrichtungen und Museen, das Speditionsgewerbe sowie Post- und Paketdienstleister. Der Brief wird auch über das Jobwärts-Programm von Rhein-Sieg-Kreis und Stadt Bonn an die rund 40 Arbeitgebenden, die derzeit daran teilnehmen, geschickt.

Zudem wird die Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite www.bonn.de/a59-sperrung, auf ihren Social Media-Kanälen sowie auf den städtischen Anzeigetafeln des Parkleitsystems auf die A59-Sperrung und die zu erwartenden Auswirkungen aufmerksam machen.

Regionalzüge verkehren auf der rechtsrheinischen Bahnstrecke

Um insbesondere Pendler*innen aus Richtung Norden und aus Richtung Süden zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen, begrüßt die Stadt Bonn die Ankündigung der Deutschen Bahn, die Regionalbahn 27 und der Regionalexpress 8 würden trotz des Bauprojekts die gesamten Sommerferien über auf der rechtsrheinischen Bahnstrecke verkehren. Zudem setzt die Stadt Bonn darauf, dass die Autobahn GmbH in der Region auf den Autobahnen rund um Bonn großräumig über die digitalen Informationstafeln auf die A59-Sperrung aufmerksam macht.

Kurze Strecken mit dem Rad zurücklegen

Die 2018 veröffentlichte Studie über Mobilität in Deutschland hat gezeigt, dass innerhalb Bonns über 70 Prozent der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, nur zwischen 500 Meter und 10 km lang sind. Viele dieser Fahrten ließen sich gut auf das Fahrrad verlagern. „Diese Kurzstrecken müssen nicht mit dem Auto zurückgelegt werden, sodass die Straßen für notwendige Verkehre wie Wirtschaftsverkehre, Busse und Bahnen entlastet werden können“, erläutert Helmut Wiesner.

Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens erweitern

Die Möglichkeit von zu Hause zu arbeiten, hat sich schon während der Coronapandemie in vielen Bereichen bewährt und ist seitdem aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Insbesondere in der Zeit, in der die Pendler*innen durch die Ausweichrouten in ihren täglichen Fahrtwegen zum Arbeitsplatz beeinträchtigt werden, werden Arbeitgeber*innen gebeten, Ihren Mitarbeitenden verstärkt die Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens anzubieten.

Auch die Bundesstadt Bonn leistet so als Arbeitgeberin einen Beitrag, indem sie allen Mitarbeitenden, die die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erfüllen, die Möglichkeit anbietet, fortan zeitlich und örtlich flexibler zu arbeiten. Durch das Modell der mobilen Arbeit kann nicht nur am häuslichen Arbeitsplatz, sondern insgesamt ortsunabhängig gearbeitet werden. Dies entlastet insbesondere in den Ausbauzeiten die Infrastruktur und sollte daher nach Möglichkeit auch in vielen anderen Bereichen genutzt werden.

Ausweichrouten Bundesstraße 56 und Reuterstraße

In Abstimmung zwischen der Stadt Bonn, der Deutschen Bahn und der Autobahn GmbH wurden folgende Umleitungsstrecken eingerichtet:
• Umleitung 1 (U1): Aus Richtung Königswinter (B42) am Autobahnkreuz Bonn-Ost auf die A562 bis Bonn-Bad Godesberg, dann auf die Friedrich-Ebert-Allee bis zur Reuterstraße, anschließend an der Anschlussstelle Bonn-Poppelsdorf auf die A565 in Richtung Köln.
• Umleitung 2 (U2): Aus Bonn-Innenstadt an der Anschlussstelle Bonn-Vilich auf die B56 in Richtung Sankt Augustin, anschließend auf die A560 in Richtung Köln bis zum Autobahndreieck Sankt Augustin, dort dann wieder auf die A59
• Umleitung 3 (U3): Auf der A59 aus Richtung Köln am Autobahndreieck Bonn-Nordost auf die A565 in Richtung Meckenheim, dann bis Autobahnkreuz Bonn-Nord, von dort der Streckenführung „U4“ folgen.
• Umleitung 4 (U4): Auf der A555 aus Richtung Köln am Kreuz Bonn-Nord auf die A565 in Richtung Bonn-Poppelsdorf, von dort auf die Reuterstraße, anschließend weiter auf der B9 in Richtung Bad Godesberg bis zur A562; dort in Richtung Königswinter weiter bis zum Autobahnkreuz Bonn-Ost. Auf der A565 aus Richtung Meckenheim kommend an der Anschlussstelle Bonn-Poppelsdorf der „U4“ folgen.

Es wird deutlich, dass sowohl die Bundesstraße 56 als auch die Reuterstraße die Hauptausweichrouten bilden werden. Auf der Reuterstraße wird die Stadt Bonn daher tagsüber an den Werktagen durchweg das Programm für die Spitzenverkehrszeit laufen lassen, was natürlich zu Lasten der querenden Verkehre außerhalb der Hauptverkehrszeiten gehen wird. Zudem wird die Stadt für die Zeit der Sperrung der A59 das Durchfahrtsverbot für Lkw auf der Reuterstraße aufheben.

Zur Entlastung der B56 rät die Stadt Personen aus dem Bereich Sankt Augustin und Siegburg die Nutzung der Stadtbahnlinie 66. Sie wird den normalen Takt fahren und durch das geringere Fahrgastaufkommen während der Sommerferien entsprechende Kapazitäten haben.

Stadt und Stadtwerke stimmen dringend notwendige Baumaßnahmen ab

Einige städtische Baumaßnahmen wie in der Bornheimer Straße oder in der Sternenburgstraße müssen in den Sommerferien weiterlaufen. Zudem müssen Stadt und Stadtwerke Bonn (SWB) dringend notwendige Arbeiten ausführen, die sie durch eine gemeinsame Abstimmung und Koordinierung in einen zusammenhängenden Sperrzeitraum während der Sommerferien gelegt haben, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.

So wird die Stadt von Donnerstag, 22. Juni, bis Sonntag, 6. August, den Kanal in der Thomas-Mann-Straße sanieren. Von Samstag, 24. Juni, bis Sonntag, 16. Juli, werden die Stadtwerke Schienenarbeiten in der Quantiusstraße und in der Südunterführung ausführen. Von Samstag, 1. Juli, bis Sonntag, 16. Juli, werden dringend notwendige Gleisarbeiten an der Ecke Oxfordstraße/Wilhelmstraße umgesetzt. Diese Maßnahmen führen zu Unterbrechungen der Straßenbahnlinien 61 und 62 sowie der Stadtbahnlinie 66. Alle weiteren Informationen gibt es in der Pressemitteilung der Stadtwerke. (https://www.swb-busundbahn.de/aktuelle-meldungen/details/bahnersatzverkehr-in-den-sommerferien/)

Verkehrsentwicklung wird beobachtet

Während der Sommerferien wird die Bundesstadt Bonn keine Bauarbeiten an oder auf den Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet ausführen, um die Hauptrouten freizuhalten. „Wir werden unseren Beitrag dazu leisten, die Verkehrslage in den Ferien so weit wie möglich zu entschärfen“, kündigt der stellvertretende Tiefbauamtsleiter Oliver Neitzel an. Baumaßnahmen werden entsprechend vorverlegt oder im Anschluss an die Vollsperrung der A59 ausgeführt.

Gleichzeitig passt das Tiefbauamt das Kanalreinigungs- und Inspektionsprogramm in dem Sinne an, Arbeiten auf dem Hauptstraßennetz auf das unumgänglich nötige Maß zu beschränken. Zudem wird bei allen Lichtsignalanlagen auf Hauptstraßen überprüft, ob die Schaltzeiten optimiert werden können. Alle Ampelanlagen in ganz Bonn laufen in dieser Zeit im Modus „Spitzenverkehrszeit“.

„Wir werden mit Beginn der A59-Sperrung die Verkehrsentwicklung im Stadtgebiet beobachten“, kündigt Dezernent Wiesner an. Die Stadtverwaltung geht erfahrungsgemäß davon aus, dass es – wie bei allen Baumaßnahmen auf Hauptverkehrsstraßen – in den ersten Tagen zu größeren Staus kommen, sich die Situation danach aber verbessern wird. „Eventuelle Nachjustierungen werden aber nur in sehr begrenztem Umfang möglich sein“, sagt Oliver Neitzel.

Wer mit dem Auto unterwegs sein muss, dem rät die Stadt Bonn, sich vor Beginn der Fahrt über die Verkehrssituation auf den Bonner Straßen im Internet unter www.bonn.de/aktuelle-verkehrslage zu informieren. Dank der Verkehrserfassung per Bluetooth gibt die Karte stets einen aktuellen Überblick über die Verkehrssituation auf den Hauptverkehrsstraßen. Darüber hinaus wird auf dem städtischen Parkleitsystem auf die A59-Sperrung aufmerksam gemacht.

Die Maßnahmen der Stadt Bonn im Überblick

• Keine städtischen Baumaßnahmen auf den Hauptverkehrsstraßen
• Anpassung des Kanalreinigungs- und Inspektionsprogramms auf dem Hauptstraßennetz
• Überprüfung und Optimierung der Schaltzeiten der Lichtsignalanlagen auf Haupttrassen
• Modus „Spitzenverkehrszeit“ für alle Ampelanlagen in ganz Bonn und insbesondere auf der Reuterstraße
• Aufhebung des Durchfahrtsverbots für Lkw auf der Reuterstraße
• Beobachtung der Verkehrsentwicklung; falls möglich Nachjustierungen oder zusätzliche Informationen über Engpässe
• Kommunikationspaket an Arbeitgebende in Bonn und Rhein-Sieg (über Jobwärts)
• Informationsschreiben von OB Dörner und Stadtbaurat Wiesner an Bonner Arbeitgebende, Multiplikator*innen, wie z.B. die IHK und Interessengruppen
• Informationen im Internet und auf Social Media
• Hinweise auf dem städtischen Parkleitsystem vor und während der A59-Sperrung
• Ausweitung der zeitlichen und örtlichen Flexibilisierung der Tätigkeitsausübung durch mobile Arbeit für Mitarbeitende der Stadt Bonn

 

 

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