Bad Honnef – Beim Ausbau des Geh- und Radwegs an der Rheinpromenade Richtung Königswinter kommt es offensichtlich zu Verzögerungen. Grund sei, dass das ausführende Unternehmen Schwierigkeiten mit der Belieferung der Baustelle hätte, teilt die Stadt Bad Honnef mit. Sie geht davon aus, dass die Bauarbeiten voraussichtlich in dieser Woche wieder aufgenommen werden können.
Schon seit einiger Zeit berichten Leserinnen und Leser, dass es beim Ausbau des Rheinradweges nicht recht voranginge. So schrieb Anfang Juni das frühere Ratsmitglied Michael Oswald an Honnef heute: „Ich hatte mir vor kurzem die bis jetzt durchgeführten Arbeiten genauer angesehen. Bis jetzt sind vier der L-Stützen verbaut, das sind dann vier Meter innerhalb von ca. einem Monat Arbeit. Auf 260 Meter linear hochgerechnet ergibt sich eine Bauzeit von 65 Monaten, das sind ca. 5,5 Jahre Bauzeit. Dazu muss noch eine Decke erstellt werden und schlechtes Wetter kommt bestimmt auch noch dazu. Dauer der Maßnahme ergo … Die Strecke am Rhein ist mein täglicher Arbeitsweg nach Köwi. Mein bisheriger Eindruck ist, dass von fünf Arbeitstagen maximal an zwei Tagen Arbeitskräfte vor Ort sind. In Zukunft werde ich dazu statistisches Material erheben.
Die aktuelle Ersatzstrecke gefällt mir gut. Auch Kollegen von mir, die diese Strecke nutzen, sehen das so. Und wenn in ca. acht Jahren – Begründung siehe oben – der Fuß- und Radweg wieder eröffnet wird, haben sich alle an die Einbahnstraßenregelung der L-Straße gewöhnt und sie bleibt dann auch so.“
Auf Nachfrage bei der Stadt verwies damals die Pressestelle auf die Hochwassersituation, die zu Verzögerungen geführt habe.
Das könnten glatt dieselben Baufirmen sein, die in Köwi seit Jahren (wie viele sind das mittlerweile eigentlich?) die Brücke sanieren oder in Dollendorf die Tunnel der B42. An allem wird ewig rumgebaut und nichts wird fertig, und den Auftraggebern scheint das völlig egal zu sein. Bei einem privaten Bauvorhaben würde man selbst daneben stehen, und den Firmen auf die Finger schauen.
Chinesen hätten, die Baustelle in 4 Wochen längst abgeschlossen….
Eigentlich müsste es eine Endzeit, bzw. höchstdauer fest gelegt werden…
In Prüfungen haben wir auch keine Zeit ohne Ende!!!!
Schuld an diesen Miseren sind die allmächtigen Verwaltungen, die gegenüber jeder Kritik und gegenüber allen Vorschlägen, wie man es besser machen kann, völlig resistent sind. Und die Politik ist völlig hilf- und machtlos, quasi a lame duck! Diese Unfähigkeit und Ignoranz kann man auf vielen anderen Gebieten beobachten.
Alexander Raeder
Vielleicht sollten sich die verantwortlichen „Bürohengste“ von Straßen-NRW öfter mal vor Ort über den Baufortschritt bzw. eben das Nichtarbeiten an den Baustellen informieren? Nur so eine Idee……….
Schuld am langsamen Bautempo ist die Insolvenz des Bauträgers MW Construct GmbH, nicht die Stadt oder Straßen-NRW.
Der Rheinradweg auf der anderen Seite von Königswinter Ort (zwischen Niederdollendorf und Bonn) ist ebenfalls im Umbau und daher bereits seit Februar komplett gesperrt. Seit der Belagentfernung im März wird dort auch nichts mehr gebaut. Nicht im Umbau ist kurioserweise ausgerechnet der mit nur 1,5 m schmalste Radwegs Königswinter, der zwischen Fähre Niederdollendorf und Königswinter Ortanfang. Offen ist auch die „Radumfahrung“ in Königswinter-Ort, die anstelle des alten Rheinrads ausgeschildert wurde.Laut Erhebungen wird sie von weniger als 10% der Radfahrer genutzt, weil sie lang, unübersichtlich und wegen uneinsehbarer Kurven gefährlich ist.
Königswinter fiel in den letzten Radklima-Umfragen des ADFC immer weiter zurück. Zuletzt erhielt sie die Schulnote 5, alle 17 anderen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises schnitten deutlich besser ab.