Die Chefin des Deutschen Caritas-Verbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, kritisiert die von Friedrich Merz ausgelöste „Stadtbild“-Debatte. „Wo andere von `Stadtbild` sprechen, sehen wir als Caritas den Sozialraum“, sagte sie dem „Stern“.
„Anstelle einer Politik, die ihren Auftrag aus einer von Vorurteilen geprägten Optik ableitet, setzen wir uns dafür ein, Begegnungsräume für alle zu schaffen. Nur auf diese Weise kann eine offene Gesellschaft des Miteinander und Füreinander erhalten werden.“
Welskop-Deffaa, die seit 2021 die Caritas leitet, ist selbst Mitglied der CDU. Statt erhitzter Debatten fordert sie die politischen Akteure zum Handeln auf: „Die Träger sozialer Dienste und Einrichtungen, Kirchen und Vereine machen seit Jahren vor, was zu tun ist. Gerne erläutern wir denen, die diese Arbeit nicht kennen, wie sie funktioniert“. Die sei „besser und nachhaltiger für den Zusammenhalt“ der Gesellschaft als „die Monochronisierung einer Fassade, hinter der sich die bunte Vielfalt offenbar verstecken soll, wenn man die Aussagen der letzten Tage richtig versteht“.