Bad Honnef – Alles andere als ein souveräner Sieg der Dragons am Sonntag wäre eine Enttäuschung, werden viele Fans angesichts der aktuellen Tabelle denken. Dann nämlich tritt der Siebte Rhöndorf gegen das Schlusslicht Stahnsdorf aus Brandenburg an. Doch Vorsicht: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Die Jungs der TKS 49ers haben bislang zwar sämtliche Spiele verloren, doch die Mannschaft als Kanonenfutter zu betrachten, wäre ein fataler Fehler.
TKS-Coach Drazan Tomic dürfte der DragonDome aus der Vergangenheit noch bestens bekannt sein. Ende der 90er war er nämlich als Spieler, zunächst mit ALBA Berlin und später den Telekom Baskets Bonn, am Menzenberg zu Gast. Er weiß also genau, was seine Jungs erwartet. Der 51-Jährige galt damals als harter Arbeiter in der Defensive – und intensives Ackern in der Verteidigung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Brandenburger, um gegen Rhöndorf eine Chance zu haben.
Am vergangenen Spieltag war Stahnsdorf näher an einem Erfolgserlebnis gegen Rist Wedel dran, als es das Endresultat von 62:81 vermuten lässt. Kurz vor der Halbzeit lagen die Gastgeber sogar noch vorne, brachen dann aber nach der Pause einmal mehr ein. Mangelnde Konstanz ist bislang das Problem der RSV Eintracht 1949 in dieser Saison. Sie müssen zudem wohl weiterhin auf Yannick Hildebrandt verzichten. Der 28-jährige Power Forward laboriert an einer Handverletzung. Fraglich ist auch der Einsatz von Linus Briesemeister aufgrund eines Nasenbeinbruchs.
Ausfälle von Routiniers tun jedem Team weh – der von Yannick Hildebrandt dürfte Stahnsdorf aber besonders schmerzen. Denn die Bank der 49ers ist relativ kurz und weist wenige Spieler mit ProB-Erfahrung auf. Außerdem ist der Kader ein Novum im Bundesliga-Geschäft: Die Verantwortlichen verzichten nämlich auf Importspieler und setzen konsequent auf junges deutsches Personal. Hier tut sich ein Quartett hervor: Carl Thure Peters (20), Lukas Wagner (24), Jenö Pildner (19) und Leonard Hampl (24). Vier Jungs, denen jederzeit zweistellige Scores zuzutrauen sind. Über einen herausragenden Punktelieferanten verfügen die Brandenburger allerdings nicht. Insgesamt ist aber reichlich Entwicklungspotenzial vorhanden – Drazan Tomic braucht schlicht Zeit, um dieses herauszukitzeln. Wahrscheinlich wird es trotzdem ein harter Kampf für die 49ers, den Klassenerhalt zu sichern.
Bekanntlich muss auch Max Becker mit Daniel Mayr auf einen erfahrenen Center verzichten. Ebenso ist er Headcoach eines vielversprechenden deutschen Perspektiv-Kaders. Der „nationale Vergleich“ verspricht also eine spannende Angelegenheit zu werden. Allerdings stehen dem Dragons-Coach mit Juhwan Harris-Dyson sowie Jorge Mejias zwei internationale Könner zur Verfügung. Das Power-Duo könnte den Unterschied ausmachen.






