Bad Honnef – Am Freitag wird der optimierte Rheinradweg zwischen Rhöndorf und Königswinter freigegeben. Kosten: 360 Meter für fast 2 Millionen EUR. Hingegen sind die Rad- und Fußwege in Bad Honnef seit Jahren teilweise in einem verheerenden Zustand. Erst kurz vor dem Lebensfreudefest stolperte eine Frau (Video: Min. 9:35) auf der Hauptstraße in Höhe der Bismarckstraße und brach sich den Arm.
Die Ehrenamtsinitiative #WirFürsKlima wollte die Situation nicht länger hinnehmen und schritt selbst zur Tat. Entlang der Hauptstraße, zwischen Wilhelm- und Bismarckstraße, tauschten Mitglieder der Gruppe kaputte und stark abgesenkte Gehwegplatten aus. Für die Stadt dürfte das eine ziemliche Blamage sein.
„Wir wollen hier keinesfalls die Arbeit der Verwaltung oder des Bauhofs übernehmen“, erklärt die Initiative. „Uns geht es darum zu zeigen, dass die Beseitigung solcher Gefahrenstellen schnell und unkompliziert möglich ist. Außerdem wollen wir das zu Fuß gehen und Radfahren attraktiver und sicherer machen.“
Mit der Aktion möchte die Gruppe vor allem ein Zeichen setzen: Sichere und intakte Geh- und Radwege sind ein wichtiger Beitrag zu einer klimafreundlichen Mobilität in Bad Honnef. Bleibt zu hoffen, dass die Selbsthilfeaktion nicht durch irgendeine bürokratische Barriere auch noch zu einem Bußgeld führt.
Schäden an Geh- und Radwegen beschäftigen die Stadt schon seit Jahren. Abgesenkte Gehwegplatten oder unebene Stellen stellen nicht nur eine Stolpergefahr dar, sondern beeinträchtigen auch das sichere Radfahren. Gründe für die bislang schleppende Sanierung reichen von knappen personellen Ressourcen bis hin zu offenen Zuständigkeitsfragen.