Bad Honnef – Klare Sache für die Dragons im BMW-Park in München gegen die Zweitvertretung des FC Bayern. Ohne Marko Rosic und Janne Müller behielten die Rheinländer mit 108:78 die Oberhand.
Von Beginn an legten die Gäste vor, holten das erste Viertel mit 23:12. Zwischenzeitlich konnten die Bayern den Punkteunterschied einstellig gestalten, dennoch gaben sie auch diesen Spielabschnitt mit 26:31 ab. Mit einem souveränen 16-Punktevorsprung für Rhöndorf gingen beide Teams in die Halbzeitpause. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Dragons bei 11 Versuchen sieben Dreier verwandelt, während die Bayern 15 Versuche unternahmen, aber nur zweimal trafen.
In der zweiten Hälfte zeigten die Dragons zunächst Schwächen, verspielten einen zwischenzeitlichen 18-Punkte-Vorsprung bis auf 9 Punkte. Vor dem finalen Abschnitt gingen die Mannschaften beim Spielstand von 59:69 auf das Parkett zurück. Auch wenn es immer wieder einmal so aussah, dass die Gastgeber das Blatt noch einmal wenden könnten, spielten die Gäste aus dem Rheinland ihre Stärke aus und holten das letzte Viertel deutlich mit 39:19.
Mit 21 Punkten war Timothy Smith bester Rhöndorfer Werfer. (Hh)
Mit berauschendem Schlussviertel zum Kantersieg!
Von Klaus Beydemüller
Rhöndorf hält dem Druck stand und landet in München einen überzeugenden Kantersieg. Ein berauschendes Schlussviertel der Dragons besiegelte die deutliche 78:108-Niederlage (38:54) von FC Bayern Basketball II. Besser hätte der Start ins Jahr 2025 kaum laufen können.
Der Auftakt der Begegnung war allerdings zäh. Beide Teams rangen in den ersten drei Minuten um Spielrhythmus und ihre Distanzwürfe verfehlten reihenweise das Ziel. Dann legten die Dragons die Nervosität ab und initiierten binnen 120 Sekunden einen 12.0-Lauf zur ersten zweistelligen Führung der Partie (9:19). Ab diesem Zeitpunkt hatte Rhöndorf die Kontrolle übers Spiel übernommen und gab sie nicht ab.
Im zweiten Viertel ließen die Dragons die Zügel ein wenig schleifen und München konnte das Spiel prompt ausgeglichener gestalten. In der 15. Minute verkürzten die Gastgeber den Rückstand auf neun Punkte (26:35). Aber näher sollten die Bayern nicht mehr herankommen. Immer wenn München drauf und dran war Spannung aufkommen zu lassen, kühlten die Rheinländer mit gelungenen Offensiv-Aktionen den Kampfgeist des Gegners ab. Zur Halbzeit lag Rhöndorf wieder mit 16 Punkten vorne (38:54).
Im dritten Spielabschnitt verloren die Dragons vorübergehend die Souveränität. Mehrere Minuten gelang Rhöndorf kein Korberfolg mehr. Die Hausherren zeigten ihre stärkste Phase, übten erfolgreich Druck aus und entschieden das Viertel verdient mit 21:15 für sich (30“/59:69). Zu Beginn der letzten zehn Minuten wackelten die Drachen nochmals kurz. Beim Zwischenstand von 65:74 (33“) hatte München die Chance noch näher heranzurücken, doch wie zuvor schlug Rhöndorf kaltschnäuzig zurück und Antonio Pilipovic (13 Pkt.) machte in der 37. Minute per Dreier den Deckel drauf (69:90).
In der Folge spielten sich die Dragons in einen Rausch, während München komplett auseinanderbrach. Als Kenan Reinhart (12 Pkt.) die 100 Punkte-Marke für die Gäste vollmachte und dann auch noch Josh Behrendt sowie Aurel Burcur trafen, wurde auf der Bank kollektiv gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt hatten drei Rhöndorfer Leistungsträger bereits Feierabend: Kelvin Omojola (17 Pkt./8 Ass.), Tim Smith Jr. (21 Pkt.) und Danas Kazakevicius (19 Pkt. / 9 Reb.). Den Schlusspunkt zum 108:78 setzte dann Lagui Diallo (9 Pkt.) per Dreier.
Dabei waren die Dragons am Samstagmorgen ohne zwei wichtige Akteure nach München aufgebrochen. Janne Müller war mit den Telekom Baskets Bonn auf dem Weg Richtung Braunschweig zur Partie gegen Basketball Löwen und Stephan Dorn musste aus gesundheitlichen Gründen passen. Dabei war der Dragons-Coach allerdings trotzdem. Er stand praktisch via Standleitung mit den Co-Trainern KJ. Sherrill Jr. und Kai Schallenberg in Kontakt und konnte so seinen Kollegen mit Rat zur Seite stehen. Gemäß dem Motto Ehre, dem Ehre gebührt, war Stephan Dohrn hinterher voll des Lobes: „Beide Coaches haben einen tollen Job gemacht!“
Keith Eugene Sherrill Jr. (Co-Trainer Dragons Rhöndorf): „Dieses Spiel war eines unserer besseren in dieser Saison. Wir hatten das gesamte Spiel über gute Energie und unsere offensive Ausführung war, vor allem im letzten Viertel, sehr stark. Wir haben uns selbst gezeigt, dass wir ein gutes Team sein können, müssen jetzt aber weiter hart arbeiten.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (17 Pkt./3-3er/8 As.), Smith (21 Pkt.), Bucur (2), Pilipovic (13/3), Reinhart (12/2), Lagerman (3), Kazakevicius (19/9 Reb.), Diallo (9/3), Rahn (5/6 Reb.), Janeck (4), Behrendt (3/1)
FC Bayern Basketball II: Dolic (8/1-3er), Licina (4), Sermpezis (10/1), Vossenberg (2), Wulff (11/1), Grußendorf, Frank (19/1/7 Reb.), Dück (2), Yiamu (11/6 Reb.), Susic (6), Glenewinkel, Kodjoe (5/1)
Dragons Rhöndorf / FC Bayern Basketball II: 2er 28/44 (64%) / 21/38 (55%), 3er 13/26 (50%) / 5/25 (20%), FG 41/70 (59%) / 26/63 (41%), FT 13/17 (76%) / 21/33 (64%), ASS 22 / 17, REB 39 / 33, ST 8 / 8, TO 14 / 14, BS 3 / 3, PF 18 / 27