Bad Honnef – Nach der Schlappe im ersten Spiel der Playoffs stehen die Dragons am Freitag unter Zugzwang. In der Serie „Best of Three“ würde eine erneute Niederlage gegen die Bayer Giants Leverkusen das Aus im Achtelfinale bedeuten. Die Vorzeichen für Rhöndorf sind nicht gerade ideal. Headcoach Marko Zarkovic muss weiterhin auf die Dienste von Kelvin Omojola verzichten.
Der 28-jährige Aufbauspieler wurde schon bei der ersten Playoff-Begegnung schmerzlich vermisst und wird aufgrund einer Schulterverletzung weiterhin fehlen. Folglich müssen Marco Rosic und Janne Müller erneut übernehmen. Keine leichte Aufgabe für die beiden Youngster, allerdings haben sie ihre Sache am vergangenen Wochenende durchaus ordentlich gemacht.
Größere Probleme als die Offensive bereitete den Dragons die Verteidigung. Es gelang Rhöndorf nicht, die Wege zum eigenen Korb zu schließen – gegen die wuchtigen Kanten Dennis Heinzmann (2,16 m/120 kg) und Sören-Eyke Urbansky (2,14 m/116 kg) zugegebenermaßen auch alles andere als leicht. Wenn die beiden den Ball in Korbnähe erst in den Händen halten, kracht’s im Gebälk. Hier mahnt der Dragons-Coach an, die Passwege besser zuzustellen und zumindest die Fouls – und damit die Bonusfreiwürfe – zu minimieren.
Will Rhöndorf die Giants ernsthaft herausfordern, sind generell schnelle Beine in der Defensive gefordert. Nur wenn Leverkusen für seine Punkte härter arbeiten muss als am vergangenen Wochenende und entsprechend müde wird, besteht die Chance, dass ihre Trefferquote aus der Distanz auf ein Normalmaß sinkt.
Von selbst versteht sich, dass Donte Nicholas eine Sonderbewachung abzustellen ist. Insgesamt wird es aber entscheidend sein, als Team clever zu verteidigen. Die Größenvorteile der Giants machten sich natürlich auch beim Rebound bemerkbar – den Vergleich dominierte Bayer mit 47:28 deutlich. Hier kann man aus Sicht der Dragons nur mit Mut zur Lücke agieren. Heißt: viel Doppeln, auch auf die Gefahr hin, den ein oder anderen freien Mann beim Gegner zu riskieren.
Rhöndorf hat nichts mehr zu verlieren und kann dementsprechend befreit aufspielen. Klar, ohne ihren Energizer Kelvin Omojola wird’s noch einmal schwerer, dem übermächtigen Nachbarn die Stirn zu bieten. Aber eine Erkenntnis hat Spiel eins geliefert: Auch Leverkusen kocht nur mit Wasser. Die ersten 20 Minuten konnten die Dragons offen gestalten. Wer weiß, was mit den eigenen Fans im Rücken möglich ist …
Marko Zarkovic (Headcoach Dragons Rhöndorf):
„Leverkusen ist sehr stark, allerdings haben wir im Hinspiel unsere Qualitäten auch nicht voll ausgeschöpft. Wir müssen am kommenden Freitag ohne Druck und mit mehr Energie spielen. Zudem gilt es, schneller zu agieren und den Gegner zum Laufen zu bringen, damit sie müde und damit weniger effektiv werden. In der Defensive müssen wir cleverer sein. Vor allem sind die Bonusfreiwürfe deutlich zu reduzieren. Und ganz wichtig: Alle fünf Spieler müssen um die Rebounds kämpfen.“
Tip-Off zur Partie gegen Leverkusen ist am kommenden Freitag um 19:30 Uhr im DragonDome (Menzenberger Str. 72, 53604 Bad Honnef). Ab 19:15 Uhr startet der Livestream zur Partie auf Sport Deutschland TV. Ein Liveticker wird über die Homepage der BARMER 2. Basketball Bundesliga angeboten.
Klaus Beydemüller