Bad Honnef – Die Dragons können doch noch siegen. Mit 62:58 behielten sie in Coburg die Oberhand. In den drei ersten Vierteln waren sie das bessere Team, im letzten ließen sie nach und gaben es deutlich mit 15 Punkten Unterschied ab. Offensichtlich wähnten sie sich vor dem finalen Abschluss mit 50:31 bereits auf der Siegerstraße.
Mit 16 Punkten war Timothy Smith bester Werfer der Honnefer.
Die Dragons machten es wieder spannend!
Von Klaus Beydemüller
Rhöndorf und Coburg boten bestimmt keinen spielerischen Leckerbissen. Die Wurfquoten beider Teams waren gelinde ausgedrückt ausbaufähig. Am Ende landeten die Dragons aber unter erschwerten Bedingungen einen verdienten 58:62-Auswärtssieg (20:34). Damit sicherten sich die Rheinländer im Hinblick auf die Tabelle zwei ganz wichtige Punkte.
Die Dragons reisten mit einer schweren Hypothek nach Coburg: Janne Müller war mit den Telekom Baskets gegen Ratiopharm Ulm gefordert und Antonio Pilipovic fehlte aufgrund eines Trauerfalls in der Familie. Und der Ausfall der beiden Leistungsträger machte sich in Rhöndorfs Offensive vor allem im ersten und letzten Viertel bemerkbar. Die Wurfquoten waren auf beiden Seiten schwach, was das 10:13 nach dem ersten Spielabschnitt belegt. Im zweiten Viertel initiierte Marco Rahn durch zwei Dreier einen 8:0-Lauf, der die Dragons erstmals zweistellig in Führung brachte (18“/16:28). In dieser Phase beherrschte Rhöndorf den Rebound (29:20), schraubte die Trefferquote leicht nach oben und erarbeitete sich ein verdiente 20:34-Pausenführung.
Auch wenn die Dragons im dritten Viertel offensiv einiges an Stückwerk ablieferten, den Hausherren wollte so gut wie nichts gelingen. Jenseits der Dreierlinie schossen die Oberfranken beispielsweise bei 13 Versuchen nur Fahrkarten und auch einfachste Layer gingen reihenweise daneben. So hatten die Dragons trotz eigener Ladehemmungen wenig Probleme den Vorsprung bis zur 28. Minute auf 20 Punkte auszubauen (26:46). Die Begegnung schien nach drei Vierteln zugunsten der Dragons entschieden.
Doch die Hausherren gaben sich nicht geschlagen und starteten ab der 32. Minute eine beeindruckende Aufholjagd. Coburg stellte auf Zonenverteidigung um, auf die Rhöndorf keine richtige Antwort fand, markierten 14 Punkte in Serie und verkürzten auf 47:54 (37“). Plötzlich war die Halle da und die Dragons richtig gefordert. Als Simon Franke Coburgs zweiten Dreier überhaupt im gesamten Spiel einklinkte, stellte er 22 Sekunden vor Ende auf 58:61 und plötzlich war der Sieg für den BBC wieder möglich. Doch diesmal blieben die Drachen Cool, brachten den Einwurf zu Tim Smith Jr., der gefoult wurde und einen Freiwurf zum Endstand von 58:62 verwandelte.
Aus Rhöndorfer Sicht gebührt an diesem Tag Marco Rahn ein Sonderlob, der nicht nur 15 Punkte sondern auch viele Dinge zum Sieg beisteuerte, die sich nicht in der Statistik finden. Stark auch der junge Danas Kazakevicius mit einem starken Double-Double (12 Pkt. und 14 Reb.). Gewohnt solide die Vorstellungen Kelvin Omojola (13 Pkt.) und Tim Smith Jr. (16 Pkt.). Am wichtigsten war jedoch: die Dragons sammelten zwei wertvolle Punkte und rückten in der Tabelle wieder auf den fünften Platz vor.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Wir waren heute von Beginn an sehr konzentriert, jedoch recht glücklos bei den Abschlüssen, insbesondere hinter der Dreierlinie. Trotz langer Anreise, früher Foulbelastung und ohne zwei wichtige Spieler haben wir am Ende verdient gewonnen.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (13 Pkt./2-3er), Smith (16/1), Rosic (6/1), Reinhart, Lagerman, Kazakevicius (12/14 Reb.), Diallo, Rahn (15/2/7) Janeck, Behrendt
BBC Coburg: Ludwig, Egger, Höllerl, Franke (12 Pkt./1-3er), Wenzl (4), Herzog (4), Mota, Diederichs (11/12 Reb.), Günther, Hinton (14/11 Reb.), Stephan (6)
Dragons Rhöndorf / BBC Coburg: 2er 16/38 (42%) / 22/52 (42%), 3er 6/32 (19%) / 2/18 (11%), FG 22/70 (31%) / 24/70 (34%), FT 12/18 (67%) / 8/14 (57%), ASS 8 / 15, REB 50 / 47, ST 9 / 5, TO 16 / 18, BS 3 / 3, PF 17 / 17
