Bad Honnef – Zu einer ungewohnt frühen Uhrzeit (15:30 Uhr) müssen die Dragons am Samstag bei Porsche BBA Ludwigsburg antreten. Dabei sollte man sich nicht vom aktuellen zwölften Tabellenplatz des Gegners blenden lassen. Die Mannschaft um Headcoach Kheeryoung Rhee ist eine unangenehme Aufgabe. An beiden Enden des Spielfeldes ist das Team aus der Region Stuttgart schwer auszurechnen, folglich muss Rhöndorf am oberen Leistungslimit performen, um Zählbares mitzunehmen. Mit zwei weiteren Punkten wären den Rheinländern die Playoffs so gut wie sicher. Auf der anderen Seite könnte Ludwigsburg mit einem Sieg den Klassenerhalt klarmachen.
Angesichts des spielerischen Potenzials ist es kaum zu glauben, dass Porsche BBA Ludwigsburg noch um den Klassenerhalt bangen muss. Doch rein theoretisch können die Baden-Württemberger noch von Ehingen sowie München abgefangen werden. Beide sitzen Ludwigsburg mit vier Punkten Abstand im Nacken. Die Rechnung für das Duell am Samstag ist folglich einfach: Mit einem Erfolg könnten die Gastgeber ihre Verfolger endgültig abschütteln. Schützenhilfe, die Rhöndorf natürlich nicht leisten möchte. Zumal die Dragons für die sichere Playoff-Qualifikation auch noch Punkte brauchen.
Entsprechend heiß dürfte es am Samstag zur Sache gehen. Den Nachweis, dass die Ludwigsburger mit Druck gut umgehen können, haben sie am 23. Spieltag erbracht. Da haben sie die TSV Oberhaching Tropics mit 80:72 in die Knie gezwungen, aufgrund einer wirklich überzeugenden Teamleistung. Gleich fünf Spieler scorten zweistellig. Besonders beeindruckend dabei war die Trefferquote von 62 Prozent aus dem Zweierbereich, im Prinzip dank der Achse, die im Hinspiel auch am Menzenberg (91:84) brillierte. Da war Flügelspieler Lenny Anigbata mit 26 Punkten kaum zu halten, gefolgt von Dominykas Pleta, der 2,08 Meter lange Center markierte damals 18 Zähler. Die Kreise der beiden gilt es unbedingt einzuengen. Das allein ist aber noch keine Erfolgsgarantie. Simon Feneberg (ø 13,2 Pkt./5,6 Ass.) und Julis Baumer (ø 12,1 Pkt./5,2 Ass.) bilden ein zuverlässiges Point Guard-Duo, die Spieler wie Marko Masic oder Ognjen Veljkovic jederzeit zweistellige Scores auflegen können.
Aber nicht nur mit der Offensive der Ludwigsburger hatte Rhöndorf ordentlich zu kämpfen. Auch deren ständige Wechsel von Mann-Mann- zu Raumverteidigungen bereitete den Dragons Kopfschmerzen. Mit ihrer Trap-Defense forcierten sie 21 Ballverluste, die es unbedingt zu verringern gilt. Marko Zarkovic ist sich der Stellschrauben bewusst und mit der Vorbereitung insgesamt zufrieden. Lediglich Tim Smith Jr. sorgt bei Rhöndorfs Headcoach für Sorgenfalten. Den US-Amerikaner bremsten im Training Schmerzen im Sprunggelenk aus. Marko Zarkovic hofft, dass der Flügelspieler am Samstag einsatzfähig ist. Man darf gespannt sein, wer am 24. Spieltag sein Ziel erreicht.
Marko Zarkovic (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Ludwigsburg hat uns im Hinspiel einige Probleme bereitet. Mit ihrer aggressiven Verteidigung und vielen Fallen zwangen sie unser Team zu vielen Ballverlusten. Vor diesem Hintergrund bereiten wir uns auf Samstag vor. Unser Hauptziel ist es, in den Momenten, in denen sie uns unter Druck setzen, ruhig und konzentriert zu bleiben und auf beiden Seiten des Spielfelds gute Entscheidungen zu treffen.“
Tip-Off zur Partie gegen Ludwigsburg ist am kommenden Samstag um 15:30 Uhr in der Rundsporthalle Ludwigsburg (Kurfürstenstraße, 71636 Ludwigsburg). Ab 15.15 Uhr startet der Livestream zur Partie auf YouTube. Ein Liveticker wird über die Homepage der BARMER 2. Basketball Bundesliga angeboten.
Klaus Beydemüller