Bad Honnef – Im Stadtgebiet Bad Honnef sind erneut Messungen zur Erfassung des nächtlichen Fluglärms durchgeführt worden. Zu Jahresbeginn sowie im Zeitraum vom 22. Juli bis 5. August fanden an drei Standorten zwischen 22 und 6 Uhr Schallpegelmessungen statt.
Die mobile Messstation des Flughafens Köln/Bonn war dabei in Aegidienberg auf dem Gelände der Bad Honnef AG (BHAG) in der Hubertusstraße, im Talbereich auf dem BHAG-Betriebsgelände in der Lohfelderstraße sowie zuletzt in Selhof in der Karl-Simrock-Straße installiert.
Nach Angaben des Flughafens Köln/Bonn lagen die ermittelten Werte unter den im Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm (FluLärmG) festgelegten Grenzwerten. Damit befanden sie sich im gesetzlich zulässigen Bereich.
Bürgermeister Otto Neuhoff erklärte, die Messungen seien ein wichtiges Instrument, um auf Hinweise und Beschwerden aus der Bevölkerung zu reagieren. „Wir wollen ein möglichst vollständiges Bild der Lärmbelastung erhalten, deshalb wurde zusätzlich in Honnef-Süd gemessen“, so Neuhoff.
Der Flughafen erfasst während der Messzeiträume alle relevanten Flugbewegungen und arbeitet mit äquivalenten Dauerschallpegeln, also Durchschnittswerten. Ulrich Meyer-Berhorn, zweiter Vorsitzender der Fluglärmschutzgemeinschaft Siebengebirge e. V., weist jedoch darauf hin, dass dadurch kurzfristige Lärmereignisse weniger deutlich abgebildet werden. Der Verein setzt sich daher für die Einrichtung dauerhafter stationärer Messstellen in Bad Honnef und Königswinter ein. Hintergrund ist der breite Verlauf der sogenannten Abflugroute NVO, die zwischen Königswinter und Linz den Rhein quert.
Laut Fluglärmschutzgemeinschaft haben die Beschwerden über nächtliche Lärmbelastung in den vergangenen Monaten zugenommen. In einzelnen Fällen seien bei Überflügen Schallpegel von bis zu 69,1 dB(A) registriert worden. Solche Werte könnten insbesondere Kinder und ältere Menschen im Schlaf stören, so Meyer-Berhorn.
Die Stadt Bad Honnef kündigte an, die Ergebnisse der Messungen zu prüfen und zu bewerten, inwieweit sie in das kommunale Lärmschutzkonzept einfließen können.