San Sebastián/Bonn/Rhein-Sieg – Die nordrhein-westfälische Spezialeinheit zur Waldbrandbekämpfung ist in der Nacht zu Dienstag in der spanischen Küstenstadt San Sebastián eingetroffen. Das sogenannte EU-Waldbrandmodul war am Sonntag, 17. August, in Bonn gestartet und besteht aus Kräften der Feuerwehren Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Königswinter und Ratingen. Gemeinsam mit einem Kontingent aus Niedersachsen zählt die Einheit nun 67 Einsatzkräfte und 23 Einsatzfahrzeuge.
Nach einer ersten Übernachtung im Großraum Paris legte der Konvoi am Montag die Strecke durch Zentral- und Südfrankreich zurück und überquerte die Grenze nach Spanien. In Frankreich schloss sich die niedersächsische Teilgruppe mit weiteren Tanklöschfahrzeugen an. Parallel waren zwei Führungskräfte bereits am Montag nach Madrid geflogen, um mit den spanischen Behörden die Einsatzdetails abzustimmen.
Nach derzeitigen Planungen soll die deutsche Einheit am Dienstag in die Provinz Extremadura verlegt werden. Dort wüten seit Tagen ausgedehnte Waldbrände, die aufgrund anhaltender Hitze und Trockenheit nur schwer unter Kontrolle zu bringen sind. Konkrete Einsatzaufträge werden noch im Laufe des Tages erwartet.
Spanien setzt bei der Bekämpfung der Brände auf die Unterstützung mehrerer internationaler Kräfte. Neben der deutschen Spezialeinheit sind auch französische Feuerwehrmodule vor Ort, ein finnisches Team zur Vegetationsbrandbekämpfung befindet sich auf dem Anmarsch. Zusätzlich soll ein slowakischer Löschhelikopter in Extremadura eingesetzt werden.
Die EU-Waldbrandmodule sind speziell für grenzüberschreitende Einsätze konzipiert. Sie können innerhalb kürzester Zeit verlegt werden und bringen ihre eigene Ausrüstung mit. „Wir stehen vor einer extremen Herausforderung, aber die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg ist der Schlüssel, um solche Katastrophen zu bewältigen“, erklärte ein Sprecher der Bonner Feuerwehr vor dem Abmarsch.
Die Waldbrandsaison in Südeuropa gilt in diesem Jahr als besonders kritisch. Meteorologen warnen vor einer Kombination aus Hitzewellen, Trockenheit und starkem Wind, die die Lage weiter verschärfen könnten.