Nonnenwerth – Als der Wortgottesdienst vor der feierlichen Vergabe der Abiturzeugnisse traditionell mit dem Irischen Segenswunsch („Möge die Straße…“) endete, traten nicht nur Schulleiterin Andrea Monreal die Tränen in die Augen. Die feierliche Vergabe der Abschlusszeugnisse an den aller Wahrscheinlichkeit nach letzten Abiturjahrgang des Franziskus Gymnasium Nonnenwerth (FGN) machte noch einmal das drohende Ende des Traditionsgymnasiums auf der Rheininsel, das Schulträger Peter Soliman zum Schuljahresende aufgrund angeblich horrender Brandschutzkosten schließen möchte, sehr deutlich. Auf der anderen Seite gab es großen Grund zu feiern, schließlich erreichte der Abschlussjahrgang mit einem Gesamtnotenschnitt von 1,9 ein Traumergebnis – den bis dato besten Notenschnitt eines Nonnenwerther Abiturjahrgangs.
Da Schulträger und Inseleigentümer Peter Soliman die feierliche Zeugnisvergabe nicht auf der Rheininsel gestattete, mussten die 56 Abiturientinnen und Abiturienten am Freitag, dem 8. Juli, in die Remagener Rheinhalle ausweichen, um ihre Zeugnisse zu erhalten und ihren Schulabschluss gebührend zu feiern.
Die Feierlichkeiten begannen mit dem von der Abiturientia gemeinsam mit Schulseelsorger Marius Trzaski gestalteten Wortgottesdienst „Dunkle Bedrohung oder eine neue Hoffnung“, der angelehnt an das Motto der Aiturientia, „StABI Wars“, auf Titel und Themen der bekannten Weltraumsaga zurückgriff. Die musikalische Gestaltung wurde stimmungsvoll von einer Band aus den Lehrern Jürgen Roth, Gerhard Halene, Marius Trzaski, 9,-Klässler Arthur Claus und der Ehemaligen Maria Daoud übernommen.
Anschließend eröffnete Schulleiterin Andrea Monreal die feierliche Zeugnisvergabe. Ihre herzliche Ansprache begann sie mit einem Rätsel, dem sogenannten „9-Punkte-Problem“, das nur zu lösen ist, wenn man „über den Tellerrand schaut“ und Einschränkungen, die wir uns selbst geben, außer Acht lässt. Mit einem Appell unter dem Motto „thinking outside the box“ sprach sie der Abiturientia Mut für den weiteren Lebensweg zu.
Oberstufenkoordinatorin Dr. Jeanette Latus stellte in ihrer Ansprache zunächst die Prüfungsergebnisse des Abschlussjahrgangs vor: Der Jahrgangsdurchschnitt lag bei hervorragenden 1,9 – der beste, der je am Gymnasium Nonnenwerth erzielt wurde. Neben der herzlichen Gratulation zu diesen sehr guten Leistungen betonte sie, dass in der weiteren Karriere vor allem auch die am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth vermittelten Werte von großer Bedeutung sind. Trotzdem sind Noten und das Abiturzeugnis ein Türöffner für den nächsten Schritt im Leben der Abiturientia: Von den 56 Abiturientinnen und Abiturienten konnten in diesem Jahr 31 eine Abschlussnote mit einer 1 vor dem Komma erreichen, fünf erreichten sogar eine 1,0.
Im Rahmen des Festaktes wurden anschließend auch und vor allem Schülerinnen und Schüler geehrt, die sich neben ihren schulischen Leistungen in besonderem Maße für die Schulgemeinschaft einsetzten: So erhielt Maria Ziesche den Preis der Kreissparkasse Ahrweiler. Schullaufbahnkoordinatorin Astrid Heilmann-Cappel charakterisierte sie in ihrer Laudatio als zielstrebig und fleißig – sie erreichte einen Schnitt von 1,0 – und gleichzeitig sehr engagiert. So hatte sie sich vor einem Jahr intensiv bei der Hilfe für die Flutopfer eingesetzt und beginnt in Kürze ein Freiwilliges Soziales Jahr in Afrika.
Jona Schlochtermeier und Benjamin Arenz wurden mit dem Preis des Vereins der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Schule ausgezeichnet. Über viele Jahre haben die beiden Fotografie-Talente der Schulgemeinschaft durch exzellente Fotos von Konzertabenden, Informationstagen und vorherigen Abiturfeiern sowie zuletzt für das Jahrbuch viel Freude bereitet.
Mit dem Preis der Schule wurden ebenfalls zwei Absolventen geehrt: Olivia Bukal, die sich auch in besonderem Maße für die Opfer der Flutkatastrophe engagiert hatte und während des Distanzunterrichts Unterstützungsangebote für jüngere Schülerinnen und Schüler umsetzte, wurde gemeinsam mit Julius Luft ausgezeichnet, der sich im Schülersprecherteam konstruktiv, manchmal auch kritisch, dabei jedoch stets höflich und sachorientiert, für die Schulgemeinschaft einsetzte.
Ebenfalls eine prägende Persönlichkeit im Schülersprecherteam war Cäcilia Plötner, die mit dem Preis des Ministeriums ausgezeichnet wurde. Mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden ausgestattet, war Cäcilia eine prägende Gestalt für die Schule, drängte sich dabei aber nie in den Vordergrund. Die talentierte Musikerin übernahm vielfach Verantwortung und traf stets den richtigen Ton – nicht zuletzt auch während der Zeugnisvergabe in ihrer Ansprache im Namen der Abiturientia.
Daneben wurden Preise für besondere Leistungen in den einzelnen Fächern vergeben:
– Preis des Verbandes Biologie, Biowissenschaft und Biochemie: Jona Schlochtermeier
– Preis für das Fach Deutsch des Philologenverbandes Rheinland-Pfalz: Chiara Umbach
– Preis der Deutschen Mathematiker Vereinigung: Julia Hagge
– Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft: Joshua Knöpfel, David Lammering, Julia Hagge, Diandra Böhmert
– Preis der Deutschen Gesellschaft für Philosophie: Maria Ziesche und Miriam Leyendecker
Beim anschließenden Sektumtrunk gratulierten Eltern und Kollegium dem Abschlussjahrgang von Herzen zum bestandenen Abitur und wünscht den Absolventen viel Erfolg und Freude bei ihrem neuen Lebensabschnitt und Gottes Segen.