Bad Honnef – Die Kummer-Vanotti-Stiftung hat in diesem Jahr zum sechsten Mal den „Environment and Art Award“ vergeben. Die unabhängige Jury entschied sich in ihrer Septembersitzung für das Kunstwerk „The Commons“ der Künstlerin Gretta Louw.
WE BREATHE IN WHEN PLANTS BREATHE OUT ist eine minimalistische Textskulptur aus pulverbeschichtetem Stahl, die mithilfe eines unsichtbaren unterirdischen Fundaments nahtlos in den Umweltskulpturenpark eingebettet wird. Der Entwurf ist Teil des größeren, noch laufenden öffentlichen Kunstprojekts The Commons, das sich mit der grundlegenden Frage beschäftigt, wie Gesellschaften entstehen und welche Rolle gemeinsame Räume – sowohl physische als auch ideelle – bei der Gestaltung kultureller Werte, des ökologischen Bewusstseins und der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften spielen.
Mit diesem Vorschlag präsentiert Gretta Louw eine neue, ortsspezifische und permanente Version von „The Commons“ für den Umweltskulpturenpark auf der Insel Grafenwerth. Die Skulptur ist formal beeindruckend, konzeptionell leicht zugänglich und tief in den Werten ökologischer Interdependenz, prosozialem Handeln und künstlerischer Verantwortung gegenüber dem öffentlichen Raum verwurzelt. Die nun ausgewählte Skulptur wird als kontemplativer Ort der Begegnung fungieren – ein Ort, an dem die Besucher daran erinnert werden, dass sie Teil eines größeren ökologischen Netzwerks sind und dass es Potenzial für nachhaltige Formen des Zusammenlebens gibt.
Die Aufstellung des Kunstwerks ist für das Jahr 2026 geplant.
Der Umweltskulpturenpark auf der Insel Grafenwerth wurde im Juni 2022 eröffnet und zieht seitdem zahlreiche Besucher an. Der Park wächst kontinuierlich durch Werke von bisher sechs ausgezeichneten Preisträger*innen: Antye Günter, Silvia Noronha, Achim Mohne, Laura Sacher, Markus Jeschaunig und Birgitta Weimer. Ziel des Parks ist es, zur Diskussion über die Verantwortung des Menschen für unseren Planeten anzuregen.
Eine hochrangig besetzte Fachjury wählte aus insgesamt zehn Einsendungen, die von einem Nominierungsgremium vorgeschlagen wurden, die besten Wettbewerbsbeiträge aus. Die Jury bestand aus Dr. Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, als Vorsitzender, Dr. Camilla Bausch, ehemalige Direktorin des Ecologic-Instituts Berlin, Andra Lauffs-Wegner, Kunstsammlerin und Eigentümerin von KAT_A, Dr. Julia Wallner, Direktorin Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Jesse Magee, Künstler und Wissenschaftler, Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, sowie Otto Neuhoff, Bürgermeister von Bad Honnef.
Im Namen der Jury würdigte Sebastian Baden das Projekt von Gretta Louw als „inspirierende konzeptuelle Arbeit, deren Form und Text die Besucher auf die Bedeutung des Miteinander von Natur und Menschen aufmerksam macht.“
Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff äußerte sich im Rahmen seiner letzten Jury-Sitzung zum Umweltskulpturenpark: „Ganz herzlichen Dank an das Stifterehepaar für das Engagement für die Stadt und die Insel Grafenwerth. Mit dem Umweltskulpturenpark ist Bad Honnef um eine Perle reicher geworden.“

Kurzlebenslauf der Künstlerin Gretta Louw:
Gretta Louw ist eine multinationale Künstlerin und Autorin. Ihre Arbeit untersucht die Spannungen zwischen Sinnlichkeit und Effizienz, Handwerk und Automatisierung innerhalb der verflochtenen Beziehungen zwischen Kultur, Natur und Technologie – kurz gesagt, zwischen der Technosphäre und der Biosphäre. Louw schloss 2002 ihr Studium an der University of Western Australia ab und lebte anschließend in Japan und Neuseeland, bevor sie 2007 nach Deutschland zog. Ihre Arbeiten wurden vielfach in öffentlichen Institutionen und Galerien ausgestellt, Sie hat mehrere öffentliche Kunstwerke im Auftrag realisiert und wurde mit Preisen ausgezeichnet, darunter Projektstipendium Junge Kunst / Neue Medien der Stadt München (Projektstipendium Junge Kunst / Neue Medien, 2025), ein Stipendium der Kulturstiftung des Bundes (2022) und einiges mehr.