Bad Honnef – Eigentlich sollen die städtischen Papierkörbe nur kleine Abfälle aufnehmen: Taschentücher, Kaugummis, leere Becher oder Verpackungen. Doch immer häufiger landen dort ganze Plastiktüten oder Kartons mit Hausmüll. Der Bau- und Betriebshof schlägt Alarm: Die Zweckentfremdung nimmt zu – mit spürbaren Folgen.
Eine Reinigungskraft leert täglich zwischen 120 und 140 Papierkörbe. Werden diese durch privaten Abfall überfüllt, dauert die Arbeit erheblich länger. Das hat direkte Auswirkungen auf die Reinigungsleistung im gesamten Stadtgebiet. Hinzu kommt eine zusätzliche Belastung für die Beschäftigten: Schwerer oder scharfkantiger Müll beschädigt die Müllsäcke und erhöht das Verletzungsrisiko.
Auch rechtlich ist der Fall eindeutig. Nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz gilt alles, was jemand loswerden möchte, als Abfall. Die Abfallsatzung des Rhein-Sieg-Kreises schreibt klar vor: „Abfälle sind getrennt zu halten und den für den jeweiligen Abfall gemäß dieser Satzung zugelassenen Abfallbehältern und Sammelsystemen am Anfallsort zuzuführen.“ Hausmüll in öffentlichen Papierkörben ist damit unzulässig – ebenso wie Ablagerungen an Glas- oder Altkleidercontainern. Wer dagegen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einem Bußgeld rechnen.
Der Bauhof bittet daher um Rücksichtnahme: „Bitte nutzen Sie öffentliche Papierkörbe ausschließlich wie vorgesehen – für Kleinmüll unterwegs. Private Haushaltsabfälle gehören in die Mülltonnen auf dem eigenen Grundstück. Haben Sie dennoch einmal wilden Müll entdeckt? Dann melden Sie diesen gerne über die Meldoo-App.“