Von Marian Hogrebe
Bad Honnef | Im Vorfeld des Spiels war viel geschrieben und geredet worden. Während man in Rheinbach stets betonte, den HFV nicht unterschätzen zu wollen, redete man sich in der Badestadt in die Außenseiterrolle. Nicht ganz zu Unrecht, da die personelle Situation bei den Grün-Weißen Anfang der Woche noch besorgniserregend war.
So mussten heute Spieler der U19 etwas früher als geplant Landesliga-Luft schnuppern. Mit Moritz Hillebrand und Malte Bayer fuhren gleich zwei A-Jugendliche mit der Mannschaft nach Rheinbach. Bayer startete sogar von Beginn an und sollte seine Sache ordentlich machen. Zumindest auf dem Papier hatte der Gastgeber also die besseren Aussichten auf etwas Zählbares.
Der HFV begann selbstbewusst im gut besuchten Freizeitparkstadion. Nichts war zu sehen von der Nervosität, die in den letzten Spielen immer wieder vorherrschte. Die Honnefer waren präsent in den Zweikämpfen und zeigten endlich wieder eine konsequente Spielweise. Was fehlte, war oft der „letzte“ Pass.
Die Gäste blieben vor und im Sechzehner der Rheinbacher zu ungefährlich. Zwei Schüsse aus der Distanz waren in der ersten Hälfte die einzige Ausbeute. Auch Chancen für Rheinbach waren in dieser Phase Mangelware, das 0:0 zur Pause also durchaus leistungsgerecht.
Beide Trainer schienen in den Kabinen ihre Mannschaften befeuert zu haben, denn nach dem Seitenwechsel nahm die Partie merklich an Fahrt auf. Die erste Torchance gehörte dann den Gastgebern, als ein Schuss nur knapp das Honnefer Tor verfehlte.
Es folgten zwei gute Gelegenheiten für die Badestädter. Kevin Leisch drosch den Ball nur knapp am Tor vorbei und einen Schuss von Nhu-Phan Nguyen parierte Rheinbachs Schlussmann Sebastian Reichling. Es folgte eine etwas ruhigere Phase, in der der FV Bad Honnef in großen Teilen spielbestimmend blieb.
Gefährlich wurde es trotzdem noch mehrmals für die Honnefer Hintermannschaft. Nach einem Fehlpass spielte sich ein Rheinbach in Schussposition, traf dann jedoch nur den Pfosten (67.).
Die Schlussphase wurde durch einen Platzverweis eingeleitet. Ein Schiedsrichterassistent hatte eine verbale Entgleisung eines Rheinbacher Spielers wahrgenommen. Auch nach dem Spiel konnte diese Situation nicht wirklich aufgeklärt werden. Fest stand, dass der Vfl die letzten Minuten der Partie mit 10 Mann bestreiten musste.
Was sich für Honnef nicht wirklich als Vorteil herausstellte. Ein von Kevin Leisch getretener Eckball fand seinen Weg zu Andre Klug, der aus dieser Möglichkeit zu wenig machte.
Die letzten fünf Minuten waren nervenaufreibend für die rund 150 Zuschauer im Freizeitparkstadion. Gleich mehrere Standards des VfL Rheinbach in der Honnefer Hälfte sorgten noch einmal ordentlich für Spannung.
Als Schiedsrichter Martin Parkop die Partie beendet hatte, machte sich bei den zahlreich mitgereisten Honnefer Fans zufriedene Erleichterung breit. Fast alle hätten wohl vor dem Spiel ein Remis direkt „unterschrieben“.
Ein Unentschieden, das über 90 Minuten gesehen auch leistungsgerecht war. Zwar hatte der VfL Rheinbach die besseren Möglichkeiten, in Führung zu gehen, spielerisch war der HFV jedoch gleichwertig.
Eine Leistung, die den Grün-Weißen Mut machen sollte. Endlich war die Elf von Trainer Lothar Paulsen wieder präsent in den Zweikämpfen. Auch die Körpersprache war eine ganz andere im Vergleich zu den Niederlagen in Spich und Homburg.
Die Gelegenheit, aus dem heutigen Punktgewinn einen Aufwärtstrend zu machen, bietet sich gleich kommenden Sonntag. Dann gastiert der CfR Buschbell-Munzur im Stadion an der Menzenberger Straße. Ein Gegner, den es zu schlagen gilt, wenn man sich aus der unteren Tabellenhälfte befreien möchte.