Bad Honnef – Ehrenbürgerschaften enden in Deutschland mit dem Tod. Am 5. April 1933 wurde Adolf Hitler zum Ehrenbürger der Stadt Bad Honnef ernannt. Auch seine Ehrenbürgerschaft erlosch mit dem Tod. Trotzdem: Zahlreiche Städte in Deutschland und dem Ausland entzogen dem Naziführer und Massenmörder in der Zwischenzeit symbolisch die Ehrenbürgerschaft.
Die Klasse 10A des Siebengebirgsgymnasiums recherchierte, dass Bad Honnef diesen Schritt bislang nicht unternahm. Dabei fanden die Schülerinnen und Schüler auch heraus, dass im Jahre 1983 dem Stadtrat ein entsprechender Antrag bereits vorlag, der aber nicht behandelt wurde.
„Die Klasse reagierte mit Unverständnis auf die Tatsache, dass das Thema in Bad Honnef offenbar keine Rolle mehr gespielt hat. Wir stellten uns die Frage, ob wir es damit auf sich beruhen lassen wollten. Uns war schnell klar, dass das nicht so war. Wir wollten jetzt umso mehr dafür sorgen, dass das Ehrenbürgerrecht Hitlers – auf welchem Wege auch immer – nachträglich entzogen würde oder sich die Stadt zumindest davon distanziert“, begründen die Schülerinnen und Schüler das Vorhaben, nun per Einwohnerantrag den Stadtrat zum Handeln zu bewegen. Um einen solchen Antrag einreichen zu können, benötigen sie die Unterschriften von 1363 Bad Honnefer Bürgerinnen und Bürgern.
gesponsert von Honnef heute
Passfotos
Fotostudio Grävenstein
Fotofachgeschäft in Bad Honnef, Nordrhein-Westfalen
Kirchstraße 6, 53604 Bad Honnef
Öffnungszeiten
Freitag 09:00–14:00, Samstag 10:00–14:00, Sonntag geschlossen Montag 09:00–18:00, Dienstag 09:00–13:30, 14:30–18:00, Mittwoch 09:00–13:30, 14:30–18:00
Mit folgendem Text rufen sie dazu auf, den Antrag zu unterstützen:
Liebe Honnefer*innen,
möchten Sie mit Ihrer Unterschrift ein ernstes Geschichtsprojekt der Klasse 10A des Siebengebirgsgymnasiums unterstützen?
Wir wollen einen Einwohnerantrag an den Stadtrat Bad Honnef stellen, die Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers in Honnef nachträglich zu widerrufen, die ihm am 5. April 1933 verliehen wurde.
Sie ist zwar offiziell – wie auch die Adenauers etc.! – mit dem Tode erloschen (was Bad Honnef nicht daran hindert, sich mit den ‚richtigen‘ Ehrenbürgern noch immer zu rühmen), aber wir Schüler*innen wollen einen offiziellen Akt der Distanzierung durch die Stadt Bad Honnef erreichen. Andere Städte sind diesen Weg bereits gegangen. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir Schüler*innen mehrfach Zeichen gegen rechtes Gedankengut gesetzt haben, möchten wir auch an der Aufarbeitung der Vergangenheit unserer Stadt mitwirken.
Für den Antrag in der gewählten Form (Einwohnerantrag) benötigen wir Unterschriften von 5% der Honnefer (= 1363). Voraussetzung für die Unterschrift sind: Wohnsitz in Bad Honnef und das Mindestalter von 14 Jahren.
Lesen Sie doch gerne unsere Begründung für den Antrag und schauen Sie sich auch unsere Rechercheergebnisse rund um die Ehrenbürgerschaft Hitlers an: https://www.sibi-honnef.de/aktuelles/distanzierung-von-der-ehrenbuergerschaft-adolf-hitlers-bad-honnef.
Dort gibt es anhand von Originaldokumenten aus dem Stadtarchiv Interessantes zu erfahren: z. B. dass dem Stadtrat ein Antrag auf Aberkennung der Ehrenbürgerschaft Hitlers 1983 bereits einmal vorlag, der Antrag aber gar nicht erst zur Abstimmung kam.
Wenn Sie mögen, lassen Sie uns doch ggf. unseren Antragstext (s. Homepage) unterschrieben und im Original zukommen.
Bitte leiten Sie auch sehr gerne diesen Aufruf mit unserem Anliegen an Freunde und Bekannte weiter.
Falls der Rücklauf postalisch geschieht, sollte er an das Städt. Siebengebirgsgymnasium, z.Hd. Klasse 10A, Rommersdorfer Str. 78/82, 53604 Bad Honnef gehen.
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Die Klasse 10A und unser Geschichtslehrer Herr Rott