Bad Honnef – Das Jugendamt Bad Honnef hat seinen Jahresbericht 2024 veröffentlicht. Der Bericht gibt Einblicke in die vielfältigen Aufgaben des Amtes, darunter auch die Begleitung von Jugendlichen im Strafverfahren und Maßnahmen zur Sicherheit der Mitarbeiter.
Im Jugendstrafrecht steht die Erziehung der Heranwachsenden im Vordergrund, nicht nur die Bestrafung. Typische Sanktionen umfassen Sozialstunden, Beratungsgespräche, Kurse wie Verkehrserziehung oder Soziales Kompetenz-Training, Betreuungsweisungen und Jugendarrest. Bei erstmaligen Straftaten oder „jugendtypischen Verfehlungen“ kann es zur Diversion kommen, bei der das Verfahren eingestellt wird, sofern der Jugendliche bestimmte Auflagen erfüllt.
Das Jugendamt begleitet die Heranwachsenden im gerichtlichen Verfahren, gibt Empfehlungen für geeignete Sanktionen ab und unterstützt bei der Erfüllung von Auflagen. Im Jahr 2024 wurden 53 junge Menschen im Rahmen der Jugendhilfe im Strafverfahren betreut. Ein besonderes Augenmerk liegt dem Bericht zufolge auf der Zunahme von Straftaten im Bereich des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornographie.
Sicherheit im Jugendamt
Die Mitarbeiter des Jugendamtes arbeiten oft mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen, was nicht immer zu einer konstruktiven Zusammenarbeit führt. Zunehmend kommt es zu Anfeindungen, Beleidigungen und Bedrohungen. Um die Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten, hat das Jugendamt klare Standards eingeführt. So werden beispielsweise kritische Gespräche immer zu zweit geführt und zu Zeiten terminiert, in denen viele Kollegen vor Ort sind. Bei als aggressiv bekannten Personen wird das Ordnungsamt hinzugezogen. Stehen schwierige Gespräche an, werden Besprechungsräume genutzt, um mehr Abstand zu den Klienten zu haben.
Derzeit wird an einem umfassenden Sicherheitskonzept gearbeitet, das unter anderem Notknöpfe in Besprechungsräumen, die Vernetzung von Diensthandys als Notruf und stichsichere Westen für Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) umfasst. Zudem werden alle Mitarbeiter in Deeskalationsstrategien und Selbstschutz geschult.
Der Bericht wird am 3.6.2025 dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt. Ort: Ratssaal. Beginn: 18 Uhr.