Bad Honnef – Am Sonntag, den 24. August, lädt die CDU Bad Honnef zum „Inselfest“ auf die Insel Grafenwerth ein. „Ohne Sicherheit keine Freiheit, und ohne Freiheit keine Demokratie“, lautet das Leitmotiv von Manuel Ostermann, Bundespolizist, Bestsellerautor und stellvertretender Vorsitzender der Polizei-Gewerkschaft DPolG, der als Hauptgast erwartet wird.
Laut Veranstaltern sind Sicherheit und Ordnung Themen, „die den Bürgern in Bad Honnef besonders nach den jüngsten Angriffen auf ein neueröffnetes Döner-Restaurant und die CDU-Geschäftsstelle auf den Nägeln brennen“. Neben Ostermanns Impulsvortrag ist ein Talk mit Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeisterkandidat Philipp Herzog geplant. Herzog ist „Regierungsdirektor im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“.
Bünyamin Yilmaz, parteiloser Bürgermeisterkandidat, kritisiert die Einladung Ostermanns scharf: „Ein Familienfest sollte Menschen verbinden, nicht zur Bühne für jemanden werden, der bundesweit mit spaltenden und fragwürdigen Aussagen auffällt. Bad Honnef braucht keine Hetze, keine falschen Pauschalurteile und keine Provokation unter dem Deckmantel von Sicherheit und Demokratie.“
Zu Ostermann gibt es bundesweit Debatten. Amnesty International reichte im Dezember 2024 eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen ihn ein. Vorgeworfen werden „Verletzung des Neutralitätsgebots, menschenverachtende Äußerungen und Gewaltförderung“. Unter anderem forderte er den Einsatz von Polizeihunden ohne Maulkorb gegen Demonstrierende und sagte an Amnesty adressiert: „Euch braucht kein Mensch.“ In öffentlichen Diskussionen stellte er einen Zusammenhang zwischen Migration und „täglichen Gruppenvergewaltigungen“ her. Medien ordnen ihn als CDU-Mitglied und eine Art rechten Influencer ein. Aus den eigenen Reihen kam Kritik: Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP Niedersachsen, warf ihm vor, „die Polizei als populistisches Sprachrohr zu missbrauchen“.
Yilmaz betont: „Bad Honnef steht für Respekt, Offenheit und einen fairen Umgang miteinander, auch in der politischen Debatte. Wer in unserer Stadt Verantwortung übernehmen möchte, sollte Gäste einladen, die diesen Anspruch teilen, Diskussionen sachlich führen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Politische Veranstaltungen, die auf Provokation setzen und spaltende Parolen auf unsere Bühnen bringen, schaden dem Miteinander. Unsere Stadt ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, nicht auseinanderdriften und genau so sollte es bleiben.“
Das Inselfest beginnt um 14 Uhr, offiziell „mit Hüpfburg, Kuchen und Musik“ beworben. Ab 15:30 Uhr spielt die Band Autumn Nights.