Bad Honnef – Die geplante Umwidmung der Insel Grafenwerth in einen „Allgemeinen Siedlungsbereich“ ist (vorerst) vom Tisch. Die Landesplanungsbehörde hat Einwendungen gegen den entsprechenden Teil des Regionalplans für den Regierungsbezirk Köln erhoben, den der Regionalrat Köln am 11. Juli 2025 mit großer Mehrheit beschlossen hatte. Damit bleibt die Insel weiterhin als Landschaftsschutzgebiet erhalten.
Die CDU Bad Honnef hatte den Beschluss des Regionalrats zunächst als Erfolg gewertet. Er bedeute für Bad Honnef eine wichtige und gute Entscheidung. Als ‚Allgemeiner Siedlungsbereich‘ mit der Zweckbindung Ferieneinrichtung und Freizeitanlage würde sich die Chance ergeben, „im Rahmen der im Jahr 2026 anstehenden Novellierung der Landschaftsschutzverordnung im Bereich der Städte Königswinter und Bad Honnef den Status der Insel als Landschaftsschutzgebiet aufzuheben“, erklärte die Partei.
Doch die Landesplanungsbehörde machte deutlich, dass sie der Festlegung des zweckgebundenen Allgemeinen Siedlungsbereichs (ASBz) auf der Insel Grafenwerth nicht zustimmt. Entsprechend wurde die Passage von der öffentlichen Bekanntmachung des Regionalplans ausgenommen. Begründet wurde die Entscheidung mit der Unvereinbarkeit der geplanten Ausweisung mit bestehenden landesplanerischen Zielen, insbesondere dem Ziel „Überschwemmungsbereiche“ des Landesentwicklungsplans (LEP).
Der LEP sieht vor, bestehende und potenzielle Überschwemmungsgebiete zu sichern und, wo möglich, zurückzugewinnen. In diesen Zonen sollen neue Bauflächen vermieden und bislang nicht realisierte Baugebiete möglichst zurückgenommen werden, um ausreichend Raum für schadlose Überflutungsflächen zu erhalten und den Hochwasserschutz zu stärken.
Nach Angaben des BUND liegt die Insel Grafenwerth vollständig im Überschwemmungsbereich des Rheins und ist Teil des FFH-Gebietes „Fischschutzzone Rhein“. Der Umweltverband begrüßte die Entscheidung der Landesplanungsbehörde und sprach von einem Erfolg des Naturschutzes. In einer Presserklärung hieß es: Der „ausschließlich politisch motivierte und raumplanerisch fragwürdige Versuch, die Insel Grafenwerth als Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) auszuweisen“, sei somit erfolglos gewesen.
Auch die Bad Honnefer Grünen hatten die geplante Umwidmung im Vorfeld kritisiert. In einer Pressemeldung vom 10. Juli 2025 bezeichneten sie die Insel als „idyllisches Naturparadies“ und warnten vor einer „folgenschweren Veränderung“, die bislang als ‚Waldbereich‘ und ‚regionaler Grünzug‘ ausgewiesene Insel künftig als ‚Allgemeiner Siedlungsbereich‘ mit Zweckbindung für Ferieneinrichtungen und Freizeitanlagen umzuwidmen. Die Grünen Bad Honnef sprachen von einem „massiven Angriff auf ein ökologisch wertvolles Gebiet“.






