Bad Honnef-Selhof – In Bad Honnef wächst der Widerstand gegen die geplante Erschließung des Gebietes Selhof-Süd. Eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger hat dazu die Initiative „Grünes Band Bad Honnef“ gegründet. Ziel ist es, die aktuellen Pläne der Stadt kritisch zu begleiten und für mehr Transparenz im Verfahren einzutreten.
Auslöser ist die Ankündigung der Stadt, im Rahmen der sogenannten kooperativen Baulandentwicklung ein rund 28 Hektar großes, bislang naturbelassenes Areal vollständig zu erschließen. Bürgermeister Otto Neuhoff habe in diesem Zusammenhang bereits von einem komplett neuen Stadtteil gesprochen.
Die Initiative sieht diese Entwicklung mit Sorge. „Die Art und Weise, wie die Stadt ihre Pläne präsentiert, hat uns wachgerüttelt. Viele wichtige Aspekte sind nicht oder nur unzureichend berücksichtigt. Das wollen wir ändern“, erklärt die erste Vorsitzende Marianne Kupczik.
Das betroffene Gebiet, etwa so groß wie Rhöndorf, besteht derzeit aus Wiesen und kleinen Waldstücken, die sich über Jahrzehnte weitgehend ungestört entwickeln konnten. Die Bürgerinitiative plädiert für eine behutsame Weiterentwicklung, die die Themen Gesundheit und Erholung, Natur- und Klimaschutz sowie die Interessen künftiger Generationen in den Vordergrund stellt.
Auch die finanziellen Risiken stellt das „Grüne Band“ in Frage. Sollte sich die Erschließung nicht wie erhofft rechnen, drohten laut Initiative langfristige Haushaltsengpässe, die alle Stadtteile betreffen könnten – von der Innenstadt bis Aegidienberg.
Mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen ruft die Initiative die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich umfassend über Selhof-Süd zu informieren und die Kandidatinnen und Kandidaten gezielt nach ihrer Haltung zu befragen. „Nur wer die Fakten kennt, kann eine fundierte Wahlentscheidung treffen. Transparenz und Offenheit sind die Grundlage – dafür setzen wir uns ein“, betont Kupczik.
Die Bürgerinitiative steht allen Interessierten offen. Informationen und Mitmachmöglichkeiten will das „Grüne Band Bad Honnef“ in den kommenden Wochen bereitstellen.