Bad Honnef – Unter dem Motto „JeckMeck – Die Partysitzung“ feierten die Jecken Piraten traditionell am Samstag vor Karneval ihre mittlerweile siebte Auflage im wiederum restlos ausverkauften Saal des „Weinhaus Steinbach“ in Bad Honnef.
Mit einem dreistündigen, komplett handgemachten Programm begeisterte das Ensemble der Jecken Piraten sein Publikum. Das diesjährige Programm stand unter dem Motto „JECK TO THE FUTURE“ und nahm die 200 Besucher mit auf eine einzigartige Zeitreise, die in Vergangenheit und Zukunft führte.
Zu Beginn durchbrach ein DeLorean mit großem optischem und akustischem Knall die Wand des Weinhauses Steinbach, und in Anlehnung an den ähnlich lautenden Film entstiegen Doc und Marty dem Gefährt und strandeten mitten in der Sitzung der Jecken Piraten.
Da die Jecken Piraten sich dem alternativen Karneval verschrieben haben, wurden Lokalthemen aus unterschiedlichen Zeiten humorvoll und zum Teil bissig „aufs Korn“ genommen. So präsentierten sie den Besuchern u. a. eine Live-Reportage aus dem allmorgendlichen Stauchaos rund um das Sibi (seit 2023), eine Ratssitzung im Honnefer Rathaus kurz nach der Cannabislegalisierung (April 2024), ein Wasserballett anlässlich der Schließung des Honnefer Hallenbades (2004) sowie einen Ausblick von Fachkräftemangel, Digitalisierung und KI auf eine Sitzung der KG „Halb Voll“ im Jahr 2036. Auch ein nicht immer ganz ernst gemeinter Blick auf Themen wie die Parksituation in der Innenstadt (Einführung des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes 2018), eine karnevalistische Variante der Trendsportart Yoga (2020er) oder eine Ausgabe von „Herzblatt Reloaded“ (2013) durften nicht fehlen – alles wie immer mit musikalischer Untermalung.
Besonders großen Wert legen die Jecken Piraten bekanntlich auf ihren Nachwuchs, was sich am Auftritt der Nachwuchs-Dancecrew und einer Eltern-Kind-Zaubernummer ausdrückte. Im JeckMeck-Ensemble der Piraten wirkten in diesem Jahr fast 40 Mitglieder, mehr als die Hälfte davon aus dem Nachwuchs.
Auch durch die siebte Ausgabe von JeckMeck führte wieder Moderator Stephan Gerwing, der das Publikum trotz oder vielleicht sogar gerade wegen seiner westfälischen Herkunft humorvoll und charmant durch die Zeitreise führte.
Nach zwei musikalischen Zugaben mit satirisch-kölschen Texten zu Melodien von Köbes Underground und Robbie Williams und langanhaltenden Beifallsstürmen des begeisterten Publikums schloss sich zum Abschluss noch mit Blick auf den Wahlsonntag eine besondere Gesangsdarstellung des Smokie-Hits „Living Next Door To Alice“ an, in der sich die Jecken Piraten für die von ihnen und dem Karneval vertretenen Werte, nämlich Buntheit, Offenheit und Toleranz, und gegen radikale Strömungen einsetzten. Nach dem Bühnenprogramm schloss sich eine lange und ausgiebige Party an, in der die jüngeren und älteren Piraten gemeinsam mit ihren Gästen feierten. Ihre Karnevalsaktivitäten rundeten die Jecken Piraten mit den Teilnahmen am Honnefer und am Bonner Zoch ab (hier als Gäste auf Einladung des befreundeten Circus Comicus).
Stephan Gerwing/Jecken Piraten