Bad Honnef – Am Montag gelang der Bonner Polizei die Festnahme eines mutmaßlichen Geldabholers in Bad Honnef. Telefonbetrüger hatten zuvor eine 64-Jährige Frau angerufen und sich als Polizeibeamte ausgegeben. In dem Telefongespräch gab sich ein Anrufer als Frank Naumann aus Bad Honnef aus und stellte Fragen zu ihren Wertsachen. Die 64-Jährige durchschaute den Betrugsversuch sofort und verständigte die richtige Polizei, die sofort Kriminalbeamte nach Bad Honnef entsandte.
Herr Naumann versuchte die Frau indes zu überzeugen, dass ihre Wertsachen wie Bargeld und Schmuck gefälscht seien und ein Kollege sie später abholen würde. Die 64-Jährige spielte zum Schein mit. Gegen Abend erschien dann an der Wohnanschrift der Frau der angekündigte Abholer. Ihn erwartete aber kein Bargeld oder Schmuck, sondern „richtige“ Polizeibeamte. Der 31-Jährige Mann aus Essen wurde festgenommen und ins Polizeipräsidium gebracht. Ermittler durchsuchten anschließend die Wohnung des Tatverdächtigen in Essen und stellten dort Mobiltelefone sicher. Auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft wurde der polizeibekannte Mann einem Haftrichter vorgeführt, der ihn in Untersuchungshaft schickte.
90-Jährige wird Opfer von Telefonbetrügern
Mehrere Tausend Euro hatte ein eine 90-jährige Frau aus Bonn-Castell bereits überwiesen, nachdem sie von Telefonbetrügern am Montag (18.01.2021) angerufen worden war. Ihr hatte ein „falscher Polizist“ in mehreren Telefonaten erzählt, dass in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld eingebrochen worden sei und ihr Bargeld sowohl zu Hause als auch auf der Bank nicht mehr sicher sei. Die Frau überwies letztlich Geld auf ein ausländisches Konto. Sie meldete sich aber kurz darauf über den Notruf 110 bei der Einsatzleitstelle der Bonner Polizei, weil ihr die Sache dann doch komisch vorkam. Durch einen sofortigen Anruf der Polizeibeamtin der Leitstelle bei der Bank der 90-Jährigen konnte der Geldtransfer glücklicherweise noch gestoppt werden.
Die Polizei empfiehlt:
– Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben.
– Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an.
– Geben Sie am Telefon nie Auskunft über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse oder andere sensible Daten. Legen Sie gegebenenfalls einfach auf!
– Übergeben Sie niemals unbekannten Personen Geld oder Wertsachen.
– Ziehen Sie gegebenenfalls eine Vertrauensperson hinzu, z. B. Nachbarn oder nahe Verwandte.
– Sind Sie sich unsicher, oder glauben Sie, Opfer eines Betrugsversuchs zu sein: Rufen Sie die Polizei unter der Nummer 110 oder wenden Sie sich an Ihre örtliche Polizeiwache.