Bad Honnef – Was passiert, wenn sich italienische Freunde zum spontanen Besuch im Rheinland einstellen? Lebendige Partnerschaft natürlich. So geschehen vor wenigen Tagen, als sich eine siebenköpfige Reisegruppe unter Führung von Battista Franconi, dem Verantwortlichen der Städtepartnerschaft Bad Honnef-Griante/Cadenabbia auf italienischer Seite, auf Besuch im Rheinland weilte.
Dieser Trip war in jeder Hinsicht bemerkenswert. Denn zum einen steht die große Reise des Honnefer Komitees nach Cadenabbia Ende Mai auf dem Programm, eine Tour, die schon seit Monaten ausverkauft ist. Zum anderen waren die Italiener schon länger nicht mehr am Rhein, der letzte Besuch liegt sogar bereits ein paar Jahre zurück. Alle freuten sich deshalb besonders über diese ziemlich spontane Reiseidee.
Und kaum angekommen, setzten sich freitagabends 14 Leute aus Deutschland und Italien zusammen, um gemeinsam mit Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff über dem Programm zu brüten. Da Battista Franconi das Rheinland schon von fünf Besuchen in Honnef und Umgebung kennt und die deutschen Freunde schon beim letzten Abstecher nach Italien potenzielle Programmpunkte besprochen hatten, war die Umsetzung quasi ein Kinderspiel. So vermählten sich italienische Spontaneität und rheinische Fröhlichkeit einmal mehr zu einem schicken Programm und schönen Erlebnissen.
Am Samstag fuhren die italienischen Freunde nach Köln, um sich – natürlich – den Dom anzuschauen. Das anschließende Kölsch im Brauhaus Früh gehörte ebenfalls dazu. Abends gab es in Bonn italienische Küche in einem Restaurant, das einem Freund von Reisefreund Gianni gehört.
Trotzdem war der Besuch des Adenauer-Hauses am nächsten Tag der eigentliche Höhepunkt der Tour. Es gab eine ausführliche und sehr informative Führung und – für die Italiener – erstaunliche Momente des Wiedererkennens von Altbekanntem: 19 Mal hatte Konrad Adenauer Arbeitsurlaube am Comer See verbracht und jede Menge Erinnerungsstücke mit nach Hause gebracht. Bilder, Putten, ein Mosaik und die Bocciabahn konnten die Gäste in Rhöndorf bewundern. Das Bocciaspiel lernte der Kanzler bekanntlich in Cadenabbia kennen und lieben. Deshalb ließ er sich eine eigene Bahn in seinem Rhöndorfer Garten errichten.
Nach der Politik standen Kunst, Kultur und ein Besuch des Arp-Musesum in Rolandseck auf dem Plan. Das Interesse der Italiener war hier auch deshalb so groß, weil ein Cousin von Alessio Bianchi, einem der Besucher, als Architekt am Bau des Museums beteiligt war – es wurde also ganz genau hingeschaut. Und die Reisegruppe hatte zusätzlich Glück: Es war gerade Museumsfest und wirklich viel los.
Fasziniert vom Blick aufs Siebengebirge trat ein Teil der Gruppe den Weg zum Rolandsbogen an. Der andere Teil besuchte unsere Insel Grafenwerth und kehrte am Tennisplatz in „Die Inselheimat“ bei Alfonso ein. Denn – die Welt ist klein – auch Alfonso und Maria sind mit unserem Freund Gianni verwandt.
Der Abend klang mit einem Abendessen im Haus von Dirk Schieferstein, dem Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees auf deutscher Seite, aus. Schade, dass die Italiener schon am nächsten Morgen früh in die Heimat aufbrechen mussten, eine größere Veranstaltung im Rahmen des Vereins war deshalb nicht mehr möglich. Umso mehr darf man aufs Wiedersehen am Comer See Ende Mai gespannt sein.
Christoph Hardt/Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Cadenabbia