Bad Honnef – Wirtschaftlich hat Bad Honnef schon einmal bessere Zeiten erlebt. So übernahm vor 65 Jahren die Rheinische Konservenfabrik Peter Brassel KG die Konservenfabrik Ewald Weiershaus samt Belegschaft. Das berichtete die Honnefer Volkszeitung in ihrer Ausgabe vom 31. August 1959.
Auf dem Weiershaus-Betriebsgelände im Lohfeld im Südwesten von Bad Honnef (Karlstraße 5 – 7, später 96 – 98) führte Wilhelm Brassel sukzessive die Fabrikation aus der Kirchstraße und aus Rheinbreitbach an einem großen Standort zusammen.
Die Fabrik zählte fortan zu den führenden Betrieben der westdeutschen Obstkonservenindustrie. Das Herstellungsprogramm umfasste Obstkonserven aller Art, Konfitüren, Marmeladen, Belegfrüchte für Konditoren und Bäcker sowie Obstrohsäfte für Weiterverarbeiter (z. B. für die Likörindustrie).
Ausführlich berichtete die Honnefer Volkszeitung über die Betriebsübernahme am 3. September 1959. Die Reportage können Interessierte auf der Seite des Virtuellen Brückenhofmuseums finden.
An die Firma Brassel kann ich mich sehr gut erinnern. Nicht nur daran, dass wir im Fasslager entlang der Karlstraße auf den Fässern gerollt sind. Auch an die schmutzige Wäsche meiner Mutter. Der Schornstein von Brassel war zwar hoch, aber die Russpartikel segelten trotzdem in die Nachbarschaft. Und dort hing Mutters Wäsche auf der Leine.
Meine Großmutter und auch Urgroßmutter arbeiteten beim Brassel. erst auf der Kirchstraße, dann Karlstraße. Einmal im Jahr hat der „alte Brassel“ die ganze Bagage in ein Lokal z.B. an der Wied chauffiert: Spazierengehen und Kaffeetrinken auf Kosten vom „Alten“.