Bad Honnef – Über die Aktivitäten des Vereins Jüdische Vergangenheit und Gegenwart in Bad Honnef wurde während der Mitgliederversammlung gesprochen. Vorsitzender Professor Dr. Rolf D. Cremer zog eine positive Bilanz des vergangenen Jahres und erläuterte die anstehenden Projekte und Veranstaltungen. Auf der Internetseite des Vereins https://jvgh.de/ gibt es ausführliche und spannende Informationen zu entdecken. Die Berichte des Vorstandes und zum Projekt sind in einer Zeitleiste eingestellt.
Professor Dr. Rolf D. Cremer sagte: „Das Bewusstsein über den großen Beitrag jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger zur Entwicklung auch unserer Stadt Bad Honnef ist heute noch gering. Mit dem Ziel unseres Vereins jüdische Vergangenheit und Gegenwart sichtbar und erlebbar zu machen, entwickeln wir dieses Bewusstsein wieder.“
Der Verein hatte sich im September 2023 gegründet. Die Zahl der Mitglieder ist bereits von anfangs 26 auf heute 56 gewachsen. Der Verein erhält viel Zuspruch von Bürgerinnen und Bürgern und Unterstützung von Institutionen und anderen Vereinen, mit denen er vernetzt ist. Die Stadt Bad Honnef ist geborenes Mitglied des Vereins.
Für das Projekt Zeitleiste sind die ersten Stelen, an denen Informationstafeln zur jüdischen Geschichte zu sehen sein werden, bestellt. Sie werden im Mai 2025 aufgestellt. Ursprünglich war die Wand neben der Synagogentafel in der Kirchstraße für die Befestigung der Zeitleiste vorgesehen gewesen, aber die Wand eignet sich nicht. Deshalb werden die Stelen mit den Tafeln am Annapfad aufgestellt, der von der Linzer Straße am Ohbach entlang in Selhof verläuft. Die Zeitleiste erzählt von Orten, Personen und Ereignissen aus vier Jahrhunderten jüdischer Geschichte in Bad Honnef. Ein QR-Code öffnet die Internetseite, auf denen mehr zu den Themen zu erfahren ist. Zu jedem Thema gibt es sehenswerte Videos. Vor allem den Lerngewohnheiten jüngerer Menschen kommen sie entgegen.
Ein weiteres Projekt des Vereins ist es, den jüdischen Friedhof in Bad Honnef durch eine bessere Einfriedung zu erhalten, dort eine Bank aufzustellen und eine Stele mit den Namen der ermordeten, deportierten und emigrierten Jüdinnen und Juden zu errichten.
Mit „Wir sammeln Erinnerungen!“ wird aufgerufen, persönliche Geschichten zu teilen. Alte Dokumente und Archivalien kann der Verein, so es gewünscht wird, übernehmen und aufbewahren.
Die Mitglieder diskutierten während der Versammlung in kleinen Runden, welche Veranstaltungen sie sich im Rahmen des Themas wünschen und wie Antisemitismus begegnet werden kann. Viele kreative Ideen wurden geäußert.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Spenden werden gerne entgegengenommen. Die Berichte und der Austausch in der Mitgliederversammlung bewiesen, wie aktiv und lohnenswert die Arbeit des Vereins ist.
Hier gibt es mehr: https://jvgh.de/
Tina Pfalz