Stadt Siebengebirge | Seit dem Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember sind aus dem rechtsrheinischen Kreisgebiet nicht nur die Stadt Troisdorf, sondern nun auch die Städte Siegburg und Hennef umsteigefrei an den Flughafen Köln/ Bonn angeschlossen. In der morgendlichen Hauptverkehrszeit verkehren sechs Fahrten der S-Bahn-Linie S 13 (künftig S 13/ S 19) im Abschnitt zwischen Troisdorf und Hennef. Geplant ist ferner, in der nachmittäglichen Hauptverkehrszeit ebenfalls umsteigefreie Verbindungen vom Flughafen in Richtung Siegstrecke zu schaffen.
Diese Verbesserungen sind Anlass für Sebastian Wolff, CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat Bad Honnef und Bürgermeisterkandidat der CDU, auch für die Städte Bad Honnef und Königswinter eine deutlich verbesserte Flughafenanbindung einzufordern.
Beide Kommunen, aber auch der rechtsrheinische Teil der Bundesstadt Bonn sind zwar seit Jahren über die Regionalexpresslinie 8 an den Airport angeschlossen; der erste morgendliche Zug dieser Linie aus Richtung Koblenz erreicht den Flughafen montags bis freitags jedoch erst um 7.08 Uhr, samstags erst um 8.08 Uhr und an Sonn- und Feiertagen sogar erst um 10.08 Uhr.
„Dies ist für viele potentielle ÖPNV-Kunden unattraktiv, weil viele Flüge in den Morgenstunden nicht er-reicht werden können“, so Wolff.
In der Gegenrichtung kommt die erste Fahrt des RE 8, die um 4:40 Uhr in Mönchengladbach gestartet ist, montags bis freitags bereits um 5:51 Uhr am Flughafen an, so dass die morgendlichen Passagierflüge erreicht werden. Dies wird von den ÖPNV-Nutzern, die entlang der rechten Rheinstrecke wohnen, gerade deshalb als Ungleichbehandlung empfunden, weil ab dem Kölner Hauptbahnhof zusätzlich zum RE 8 die Linie S 13 im 20-Minuten-Takt zum Flughafen fährt.
„Aus Richtung Süden kommend ist es vor 7:00 Uhr lediglich möglich, mit der Regionalbahnlinie RB 27 bis zum Bahnhof Troisdorf zu fahren und dort in die Linie S 13 in Richtung Flughafen umzusteigen“, erläutern Wolff und die Bad Honnefer CDU-Kreistagsabgeordneten Klaus Döhl und Jörg Erich Haselier.
Eine Umsteigeverbindung ist jedoch grundsätzlich deutlich unattraktiver und wird entsprechend weniger von den Kunden angenommen. Zudem ist der Umstieg in Troisdorf für die Fahrgäste, die oftmals Ge-päck mit sich führen, mit einem Bahnsteigwechsel verbunden und es bestehen nur wenige Minuten Zeit für den Umstieg.
Abgesehen von der weniger attraktiven Umsteigeverbindung kommt in diesem Fall hinzu, dass die RB 27 in Linz bzw. in Koblenz startet und so die Gefahr von Verspätungen besteht. Selbst bei geringfügigen Verspätungen verpassen die Kunden aber den Anschlusszug der Linie S 13 in Troisdorf. Wegen dieses Risikos wird diese Bahnverbindung von den Kunden, die ihr Flugzeug rechtzeitig erreichen müssen, oft-mals nicht genutzt.
Verbesserungen auf der RE 8 seien auch in den Abendstunden wichtig, so Wolff weiter. So besteht die letzte umsteigefreie Rückfahrtmöglichkeit vom Flughafen in Fahrtrichtung Koblenz bereits um 19.51 Uhr, samstags sogar schon um 18.51 Uhr. Zu späteren Zeiten bestehen in Fahrtrichtung Süden noch nicht einmal akzeptable Umsteigemöglichkeiten von der S 13 auf die RB 27 am Bahnhof Troisdorf: Fahrplan-mäßig muss der Kunde hier eine Wartezeit von 15 Minuten einplanen.
Sebastian Wolff sieht ebenso wie die CDU-Fraktion beim Angebot auf der RE 8 einen vordringlichen Bedarf für eine Optimierung, insbesondere für eine frühere Direktverbindung zum Flughafen, da um 7.08 Uhr wichtige Anschlüsse, z. B. nach Berlin, nicht mehr erreichbar sind. „Wir werden beim zuständigen Zweckverband Nahverkehr Rheinland die Initiative ergreifen, damit auch die rechtsrheinische Bahnstre-cke endlich ein angemessenes Angebot erhält, denn auch die Planungen für die Verlängerung der S 13 enden bereits in Bonn-Oberkassel“, so Klaus Döhl und Jörg Erich Haselier abschließend.