„Das haben wir nicht gewusst“, erklärt Wyatt Berry Stapp Earp nach dem jüngsten Sicherheitsvorfall innerhalb der amerikanischen Regierung. Er habe immer hinter Trump und MAGA gestanden, habe aktiv beim Kapitolsturm mitgewirkt, habe dafür ins Gefängnis gemusst und sei dann Nutznießer der Begnadigung durch Donald Trump gewesen.
Natürlich habe er Trump wiedergewählt, in der Hoffnung, er würde Amerika zu alter Stärke zurückführen. Leider sei er, Earp, heute ärmer als zu Bidens Zeiten. Er habe deshalb alle seine Waffen verkaufen müssen, um die Familie zu ernähren. Nun hat er die Befürchtung, dass es bald aufgrund von Trumps Russlandfreundlichkeit zu militärischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt, vor allem in Europa, kommen wird. Außerdem befürchtet er in naher Zukunft bis mittelfristig bürgerkriegsähnliche Zustände in den USA, weil das Land immer mehr von Oligarchen übernommen würde.
Dass die USA heute am Rande eines Bürgerkriegs stehen, ist für Earp kein Zufall, sondern eine logische Konsequenz jahrzehntelanger Entwicklungen. Die Wahl Donald Trumps sei aus seiner heutigen Sicht kein Betriebsunfall der Demokratie, sondern ein Symptom eines tief kranken Systems, das von Desinformation, Gier und einem absurden Personenkult geprägt ist.
Doch wie konnte es so weit kommen, dass ein Autokrat mit königlichen Ambitionen wie Trump überhaupt noch einmal an die Macht kam?
„Trump war möglich, weil die USA sich selbst belogen haben“, so Wyatt Earp: „Jahrzehntelang wurden wirtschaftliche Ungleichheit und politische Korruption ignoriert, während eine Mischung aus Reality-TV und skrupelloser Propaganda die Bevölkerung systematisch verblödete. Millionen Amerikaner wurden mit der Vorstellung gefüttert, dass ihre Armut nicht durch ein krankes System verursacht wird, sondern durch Migranten, „woke“ Politik oder eine erfundene „Deep State“-Verschwörung.“ Die Trump-Bewegung erkannte früh, dass eine wütende, ungebildete Masse leichter zu kontrollieren ist als eine informierte Wählerschaft – und Trump war der perfekte Demagoge, um diese Strategie auf die Spitze zu treiben.
Wyatt Earp ist überzeugt, dass sich die USA heute, nach einer bisher chaotischen Amtszeit von Trump, einem versuchten Staatsstreich, einer unaufhaltsamen Radikalisierung der Republikaner und den gravierenden Sicherheitsvorfällen auf einem Scheideweg befinden. Die Gefahr eines Bürgerkriegs ist für ihn real. Wenn Oligarchen und Autokraten die Demokratie endgültig aushöhlten, würden die USA entweder in einem autoritären Polizeistaat enden oder im völligen Chaos versinken.
Was muss passieren? Zunächst bedürfe es einer gnadenlosen Abrechnung mit den Lügen der Trump-Bewegung rund um MAGA und den Republikanern, erklärt Earp. Die USA müssten sich eingestehen, dass Kapitalismus in seiner entfesselten Form kein Freiheitsversprechen ist, sondern eine tickende Zeitbombe. „Reiche Unternehmen und Superreiche müssen endlich besteuert werden, der Einfluss von Geld auf die Politik muss radikal beschnitten werden, und die Medienlandschaft muss sich von reinem Profitgier hin zu echter Aufklärung wandeln“, womit er vor allem die Medien um Musk, Fox News, rechte Podcasts und Influencer meine.
Für ihn bleibe die große Frage: Ist es dafür nicht längst zu spät? Denn wenn selbst ein Trump-Fan wie er, Wyatt Berry Stapp Earp, am eigenen Leib erfahre, dass mit Populismus keine Rechnungen bezahlt werden können, könnte die Einsicht kommen – aber vielleicht eben erst, wenn die USA bereits in Flammen stehen.