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Er kann schon, salopp gesagt, ein Fuchs sein, der noch amtierende Bad Honnefer Bürgermeister. Zum Abschluss seiner Amtszeit legt er die Latte noch einmal so richtig hoch. Eine Investitionssumme in dreistelliger Millionenhöhe für die kommenden Jahre habe Bad Honnef zu erwarten. Der angekündigte Spatenstich für das Projekt Piazza Verde Prima zwischen Saynschem Hof und Fußgängerzone – von manchen zwischenzeitlich schon wieder abgeschrieben, erfolgt am 8.10.2025. Und am Mittwoch wurde dann auch noch die Aktion Stadt.Glanz vorgestellt.
Diese passe nun richtig gut ins Bad Honnef-Konzept, heißt es. Denn erst mit Blumenkübeln, Sitzmöbeln, Foto-Herz, bunten Regenschirmen in der Kirchstraße und dem Baubeginn der Piazza Verde Prima sei der richtige Zeitpunkt für eine anspruchsvolle Sauberkeitskampagne gekommen. Da kann man schon schmunzeln, wenn die städtischen Marketingstrategen hinzufügen, mit der Anschaffung einer Kehrmaschine, mehr Personal und Stadt.Glanz seien endlich die „Basics“ für eine saubere Stadt geschaffen. Vermutlich laufen beim Bürgerblock gerade die Köpfe rot an – hatte man doch bereits vor der ersten Wahl von Otto Neuhoff betont, wie dringend in Bezug auf Sauberkeit gehandelt werden müsse. Schließlich beeinflusse der erste Eindruck auch die wirtschaftliche Attraktivität Bad Honnefs.
Nun gut: Statt über elf Jahre Besenfreiheit zu diskutieren, freuen wir uns, dass das Thema nun endlich angegangen wird – und hoffen, dass die Bürgerinnen und Bürger mitziehen. Denn gefragt sind jetzt vor allem sie.
Ein weiteres Highlight seiner Amtszeit ließ Neuhoff unerwähnt: die Übernahme des Campus der Internationalen Hochschule (IU) durch die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft am 1. Oktober 2025. Wünschenswert wäre, dass die Alanus Hochschule sich auch in die Stadtentwicklung einbringt – wenigstens gestalterisch. Damit Bad Honnef nicht länger nur Blumenkübel und Stadtmöbel „von der Stange“ erhält, sondern auch hier unverwechselbare Akzente setzt. Am Bonner Chlodwigplatz hat Alanus gerade eindrucksvoll gezeigt, wie das gelingen kann.
Und nun? Sind Sie schon aufgeregt vor der Bürgermeisterwahl am Sonntag? Rechnen Sie mit einer Stichwahl? Wissen Sie schon, wen Sie wählen – Frau Karst, Herrn Herzog, Herrn Klein, Herrn Yilmaz, Herrn Sonnenschein oder Frau Pax?
Gerade wer überlegt, Frau Pax zu wählen, wird sich sicher viele Gedanken gemacht haben. Vielleicht, weil man endlich einmal „anders“ wählen will, statt immer nur die etablierten Parteien. Aber was genau läuft in unserer Stadt eigentlich so wahnsinnig schief? Natürlich ist nicht alles perfekt – doch objektiv betrachtet leben wir hier im Vergleich zu vielen anderen Regionen dieser Welt beinahe wie im Schlaraffenland.
Der Schauspieler Sky du Mont, heute 78 Jahre alt, brachte es einmal schön auf den Punkt. Nach vielen Jahren im Ausland – unter anderem in den USA und in England – sagte er in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk, er sei in Deutschland eigentlich sehr zufrieden.
Wer also erwägt, am Sonntag sein Kreuz bei Frau Pax oder gar der AfD zu machen, sollte sein bisheriges Leben kritisch Revue passieren lassen. Ist die Lage hier wirklich so schlecht, dass man einer Partei die Stimme geben möchte, die im Verdacht steht, rechtsextremistisch zu sein? Werfen Sie ruhig einen Blick in die Programme von Frau Pax und der örtlichen AfD – und fragen Sie sich, was Sie dort so überzeugt, dass Sie diesmal diesen Schritt gehen wollen. Wenn Sie das Programm gefunden haben, seien Sie so freundlich, und schicken es an Honnef heute. Hier ist es bis heute nicht bekannt.
Laut donnerwetter.de soll am Wahlsonntag die Sonne scheinen, wenn die Wahllokale öffnen – und wenn sie um 18 Uhr schließen, soll Regen einsetzen. Wenn das kein Zeichen ist. Also: Viel Spaß beim Wählen!
