Bonn. Mit vielen Beispielen und tiefgreifenden Einblicken informierte Helene Fuhrmann, Erste Kriminalhauptkommissarin a.D. des Polizeipräsidiums Bonn, heute beim Gemütlichen Kaffeeklatsch von “gemeinsam statt einsam” im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde im Tal über die perfiden Methoden von Betrügern. In ihrem Vortrag stellte sie Strategien und Tricks krimineller Netzwerke vor – besonders erschütternd waren die Ausführungen zur organisierten Telefonkriminalität.
Aktuell warnte sie vor einer Masche, bei der sich Täter am Telefon als Polizisten ausgeben. Dabei erscheint auf dem Display der Angerufenen häufig die Notrufnummer 110 – ein gezielter Täuschungsversuch. „Die Polizei ruft niemals mit der 110 an“, betonte Fuhrmann eindringlich. Besonders ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sind Ziel dieser Betrügereien, bei denen es oft um hohe Geldsummen oder wertvolle Gegenstände geht.

Auch der sogenannte „Enkeltrick“ wurde thematisiert: Dabei geben sich Täter als Verwandte in Notlagen aus, um an das Vertrauen und Vermögen ihrer Opfer zu gelangen. Hinter diesen Methoden stehen oft professionell organisierte Gruppen, die aus Call-Centern im Ausland, etwa in der Türkei, agieren. „Sie setzen ältere Menschen gezielt unter Druck“, so Fuhrmann. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2018 mit einer einzigen dieser Maschen rund 12,8 Millionen Euro erbeutet.
Wertvolle Tipps zum Selbstschutz bildeten den Abschluss der Veranstaltung: Im Zweifel solle man das Telefonat sofort beenden, niemals Geld oder Wertgegenstände übergeben und verdächtige Anrufe umgehend der Polizei melden. Ganz besonders wichtig sei es, keine persönlichen Informationen preiszugeben – weder zu Kontodaten noch zu finanziellen Verhältnissen.