Bad Honnef – Mit einem festlichen Kommers im Kurhaus und einem dreitägigen Schützenfest begehen die Mitglieder der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft von 1325 in diesem Jahr ihr 700-jähriges Bestehen. Damit zählt der Verein zu den ältesten Schützenbruderschaften Deutschlands – ein Stück lebendige Geschichte, das bis ins frühe 14. Jahrhundert zurückreicht.
Festlicher Auftakt: Kommers mit prominenten Gästen
Den Höhepunkt der Feierlichkeiten bildet der Festkommers am Freitag, 29. August 2025, ab 19:00 Uhr im Kurhaus Bad Honnef. Nach einem Sektempfang begrüßt Präsident und Moderator Stephan Unkelbach die Gäste, darunter hochrangige Vertreter aus Politik, Sport und Tradition. Ministerpräsident Hendrik Wüst (NRW) übernimmt als Schirmherr die Grußworte, gefolgt von einer Ansprache von Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. Im Mittelpunkt steht die Vorstellung der neuen Festschrift, die die bewegte Geschichte des Vereins dokumentiert. Den feierlichen Abschluss bildet der Große Zapfenstreich im Kurgarten, dargeboten von der TV Eiche Bad Honnef und den Bläserfreunden Niederdollendorf.
Schützenfest mit Königsschiessen und Live-Musik
Am Samstag, 30. August, und Sonntag, 31. August, lädt die Bruderschaft zum traditionellen Schützenfest auf dem Siegfried-Westhoven-Schützenplatz (Schmelztalstraße 18) ein. Das Programm ist vielfältig:
Samstag, 30.08.:
16:00 Uhr: Königsschiessen
18:00 Uhr: Schießen der Vereine und Vereinigungen
Ab 20:00 Uhr: Live-Musik mit Sound College, später DJ Andy
Sonntag, 31.08.:
11:30 Uhr: Messe in der Pfarrkirche St. Johann Baptist mit anschließender Proklamation der neuen Majestät und Festzug
13:30 Uhr: Platzkonzert der TV Eiche
14:00–16:00 Uhr: Bezirkskönigschießen und Vogelschießen befreundeter Vereine
15:00 Uhr: Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung des Ittenbacher Bläsercorps
18:00 Uhr: Siegerehrung und Proklamation des neuen Bezirkskönigs
Für das leibliche Wohl ist an beiden Tagen mit Grillangeboten und Getränken gesorgt.
Von den Kogelschützen zur modernen Bruderschaft
Die Wurzeln der Bruderschaft reichen bis ins Jahr 1325 zurück, als sich im Amt Löwenburg – zu dem Bad Honnef damals gehörte – eine Schützengilde formierte. Diese „Kogelschützen“ (benannt nach ihrer charakteristischen Kopfbedeckung, der Gugel) hatten die Aufgabe, für Ordnung zu sorgen, den Landesherren zu begleiten und Zwangsvollstreckungen durchzuführen. Parallel entstanden christliche Bruderschaften, die sich dem Schutz des heiligen Sebastian widmeten – ein Patron, der als Symbol gegen die Pest verehrt wurde.
Erst im 19. Jahrhundert verschmolzen Schützen- und Bruderschaftswesen in Bad Honnef. Nach der preußischen Zeit und den Wirren des 20. Jahrhunderts erlebte der Verein einen Neuanfang: 1925 feierte man das 600-jährige Jubiläum, 1928 erwarb man den heutigen Schützenplatz, und 1975 folgte das 650-jährige Bestehen. Heute ist die Bruderschaft ein fester Bestandteil des Honnefer Vereinslebens – mit über 140 aktiven Mitgliedern und einer starken Jugendabteilung.