Bad Honnef – Die Bad Honnefer Innenstadt füllt sich weiter mit Leben: In der Hauptstraße 84 wird zum 1. Dezember eine neue Praxis für Podologie eröffnen. Verantwortlich dafür ist Podologin Julia Dietrich, die sich über den neuen Standort in der Fußgängerzone freut. Die Ansiedlung ist Teil des Landesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“, an dem Bad Honnef seit Anfang 2024 teilnimmt.
Mit dieser fünften von insgesamt sechs möglichen geförderten Neuansiedlungen rückt die Stadt ihrem Ziel näher, Leerstände zu beseitigen und die Innenstadt langfristig attraktiver zu gestalten. Das Konzept: Die Stadt Bad Honnef mietet leerstehende Ladenlokale zu reduzierten Konditionen an – dank des Entgegenkommens privater Eigentümer – und gibt diese vergünstigt an neue Nutzerinnen und Nutzer weiter.
Auch Eigentümer Denis Löhrer zeigt sich zufrieden mit der Lösung: „Mir liegt viel daran, dass die Bad Honnefer Innenstadt lebendig bleibt. Deshalb habe ich mich gerne bereit erklärt, die Räume zu vergünstigten Konditionen der Stadt zu überlassen. Frau Julia Dietrich ist eine absolute Bereicherung für die Hauptstraße.“
Podologin Julia Dietrich, die bereits langjährige Berufserfahrung mitbringt, sagt: „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, meine Praxis im Herzen von Bad Honnef zu eröffnen. Die Innenstadt bietet ideale Bedingungen, um meine Leistungen für Fußgesundheit gut erreichbar anzubieten – und das in einem angenehmen Umfeld mit viel Potential. Nun geht es erstmal an umfangreiche Umbauarbeiten, sodass ich das Geschäft zum 1. Dezember eröffnen kann.“
Auch Bürgermeister Otto Neuhoff betont die Bedeutung des Programms für die Stadtentwicklung: „Mit jeder neuen Ansiedlung gewinnen wir ein Stück Innenstadt zurück. Es geht um mehr als nur die Belegung von Räumen – es geht um Aufenthaltsqualität, Identität und Zukunft. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und freue mich, dass Frau Dietrich nun Teil dieser Entwicklung ist.“
Belebung oder bloße Raumfüllung?
Doch nicht alle sehen die Entwicklung nur positiv. Kritiker fragen sich, ob eine medizinische Einrichtung wie eine Podologiepraxis tatsächlich zur Belebung einer Innenstadt beiträgt. Zwar handelt es sich zweifellos um eine wichtige Dienstleistung – aber als Frequenzbringer mit hoher Kundenbindung im öffentlichen Raum wird sie wohl kaum wahrgenommen. Eine Gastronomie, ein Kulturangebot oder ein innovatives Einzelhandelskonzept hätten aus ihrer Sicht womöglich mehr Impulse setzen können.
Gleichzeitig weist die Stadt darauf hin, dass durch eine kurzfristige Absage aktuell wieder ein Förderplatz verfügbar ist. Interessierte können sich direkt online bewerben – unkompliziert unter stadtideen.meinbadhonnef.de.
Citymanagerin Miriam Brackelsberg sieht die Chance, mit neuen Konzepten weiter an Attraktivität zu gewinnen: „Die Nachfrage ist nach wie vor groß und durch die kurzfristige Absage haben wir nun wieder die Möglichkeit, eine weitere spannende Idee in unsere Innenstadt zu holen. Wer eine Vision für Bad Honnef hat, sollte die Chance jetzt nutzen.“
Bis Ende 2026 stehen Bad Honnef insgesamt rund 415.000 Euro aus dem Förderprogramm zur Verfügung. Die Entscheidung, welche Konzepte gefördert werden, trifft ein Innenstadtbeirat aus Vertreterinnen und Vertretern von Stadt, Wirtschaft und Gastronomie.
Mit der Podologiepraxis ist ein weiterer Schritt gemacht. Ob er groß genug ist, um die Innenstadt wirklich zu verwandeln, bleibt offen – doch die Tür für neue Ideen steht wieder offen.
