Königswinter – Die Aula des Schulzentrums Oberpleis war am Samstag wieder einmal gut besucht. Nach der erfolgreichen Benefizveranstaltung „Gewalt braucht eine Lösung“ im Jahr 2023, die im Zeichen sexualisierter Gewalt zur Unterstützung der Hannah-Stiftung stand, fand nun die zweite Veranstaltung mit dem Titel „Zwischen Rausch und Ruin“ statt. Diese widmete sich dem Thema „Wege aus Drogensucht und Kriminalität“ und kam diesmal dem Verein Simon Batta Jugendcoaching e. V. zugute. Neben Simon Batta und seinem Team waren noch viele weitere Vereine und Personen an dem Event beteiligt. Unter anderem waren dabei „Hilf-reich e. V.“ aus Ingolstadt, „STIGMA e. V.“ aus Osnabrück und viele weitere.
Interview: Stella Batzella
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„Zwischen Rausch und Ruin“ steht unter der Schirmherrschaft von Landrat Sebastian Schuster und wird von Schauspieler Simon Böer als Botschafter begleitet. Der Präventionstag gegen Drogenkonsum und Kriminalität sorgte für hochemotionale Momente sowie für einen intensiven, ehrlichen Austausch und persönliche Begegnungen. Es ging um Themen wie Sucht, Depression, Trauer nach schweren Verlusten, Machtmissbrauch und darum, wie man Verantwortung übernimmt und aus diesem Teufelskreis ausbrechen kann.
Das Bühnenprogramm versprach einige Highlights – von Musik und Poetry Slam bis hin zu einer Buchlesung war alles dabei. Wobei einer der größten Höhepunkte die Premiere der Kurzdokumentation über Simon Battas bewegende Geschichte unter der Regie von Mika Wegner und Livia Kostka war. Simon Batta selbst hat eine bewegende Vergangenheit, geprägt von Verlusten, Kriminalität, Drogensucht und Depression. Nach einem langen Kampf hat er sein Leben gewandelt. Heute ist er Jugendcoach und hilft Jugendlichen, die aus dem System gefallen sind und jemanden brauchen, der ihnen die Hand reicht, um aus diesem belastenden Kreislauf rauszukommen. Das Ziel ist es, den Film nun als Online-Content und bei speziellen Workshops in Schulen zur Prävention zu zeigen.
„Ich habe immer wieder Menschen auf meinem Weg gebraucht, die an mich geglaubt haben. Heute bin ich der, der an dich glaubt.“ – Simon Batta.
Während der etwa 40-minütigen Spielzeit hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Wenn man sich umschaute, sah man viele bewegte Menschen mit tränengefüllten Augen, die nach Taschentüchern griffen. Und man sah vor allem den Respekt, der Simon für seine Offenheit und den Mut, sich verletzlich zu zeigen, entgegengebracht wurde. Es gab verdienterweise Standing Ovations. Ohne Zweifel war es ein ganz besonderer Moment, denn alle spürten, dass man hier ein Gefühl teilt – und dass aus einer belastenden Erfahrung etwas Positives entstehen kann.
Zum Schluss kann man sagen, es war ein Tag voller Austausch und Begegnungen, den man so leicht nicht vergessen wird. Dieses Projekt wächst nicht nur durch Spenden und Finanzierung, sondern natürlich auch durch viele ehrenamtliche Hände. Es waren viele Personen dabei, die selbst in ähnlichen Situationen in ihrer Vergangenheit waren und das nutzen, um heute aufzuklären und anderen zu helfen. Ebenso aber auch Menschen, die Betroffene aus ihrem Umfeld unterstützen oder sich grundsätzlich gesellschaftlich engagieren möchten.
Fotos: Stella Batzella






