Bad Honnef – Die geplante Erweiterung des Bewohnerparkens sorgt für Diskussionen. In der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Mobilität, Klimaschutz und Wald am 26. Juni 2025 beriet das Gremium über einen Vorschlag der Stadtverwaltung, neue Bewohnerparkzonen in Selhof sowie im Ortskern von Rhöndorf einzurichten. Zudem war vorgesehen, den Ziepchensplatz sowie den Parkplatz an der Kapellenstraße künftig zu bewirtschaften.
Der Bürgerblock (BB) hat Stellung zu den Plänen bezogen – und zeigt sich deutlich kritisch. Vor allem die Bedeutung des Ziepchensplatzes für die Rhöndorfer Bevölkerung sei aus ihrer Sicht unterschätzt worden. „Gerade wegen der dichten, historischen Bebauung rund um die Drachenfelsstraße und Löwenburgstraße verfügen viele Anwohner nicht über private Stellplätze“, heißt es in der Erklärung des BB. Die vorhandenen öffentlichen Parkflächen seien daher unverzichtbar, um die Versorgung mit Stellplätzen sicherzustellen.
Bis auf die SPD äußerten auch andere Fraktionen in der Ausschusssitzung Bedenken. Letztlich wurde die Entscheidung vertagt: Der Ausschuss einigte sich darauf, das Thema auf eine kommende Sitzung zu verschieben. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Konzept im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu überarbeiten und eine ortsverträgliche Lösung zu entwickeln.
Stefan Krahe, sachkundiger Bürger für den BB im Ausschuss, kritisierte den Entwurf scharf: „Es kann nicht sein, dass die Rhöndorfer, die regelmäßig den Ziepchensplatz mit Leben füllen, abseits der Veranstaltungen nicht mehr ihre Fahrzeuge auf ihrem Platz abstellen dürfen. Die schönen Fotos von den Events nehmen alle gerne mit, aber manche vergessen scheinbar, dass wir Politik für Bürger machen müssen und nicht gegen sie.“
Auch Katja Kramer-Dißmann, Co-Fraktionsvorsitzende des BB, fordert mehr Bürgerbeteiligung: „Wir brauchen pragmatische Lösungen und keinen Bürokratiewahnsinn.“
Mit dem einstimmigen Beschluss zur Vertagung ist nun ein neuer Beteiligungsprozess angestoßen worden. Ziel ist es, gemeinsam mit den Anwohnern eine alltagstaugliche und faire Regelung zu entwickeln. Der Bürgerblock kündigte an, diesen Prozess aktiv zu begleiten – ganz nach dem eigenen Motto: „Meine Heimat. Meine Stadt.“