Unkel – Mit einem Diner im Rebengarten des Unkeler Gasthauses Zur Traube haben die Mitglieder des Geschichtsvereins Unkel (GVU) am Donnerstag das 30-jährige Bestehen ihres Vereins gefeiert.
Der GVU wurde 1995 von kulturinteressierten Unkeler Bürgern um Heide Lorenz gegründet. Es war auch die Geburtsstunde der Carl-Loewe-Musiktage, die seitdem jedes Jahr stattgefunden haben. Der GVU ist fester Bestandteil des Unkeler Vereinslebens und beteiligt sich unter anderem am Wein- und Heimatfest.
In den 30 Jahren seines Bestehens hat der Verein einen bedeutenden Beitrag zum Leben und zum Selbstverständnis der Stadt geleistet. Die Carl-Loewe-Musiktage entwickelten sich zu einem festen Höhepunkt im jährlichen Kulturkalender von Unkel mit einer Ausstrahlung weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Die Mitglieder des GVU brachten 35 Geschichtsboten zu Ereignissen, Entwicklungen und Persönlichkeiten von lokaler Bedeutung heraus und erarbeiteten 15 Schriften und Vorträge. Vier Theaterstücke, die von der Theatergruppe des GVU aufgeführt wurden, beschäftigten sich mit wichtigen Episoden der Stadtgeschichte wie dem Aufenthalt Konrad-Adenauers im Paxheim, der Auseinandersetzung zwischen dem Bürgermeister Josef Decku und den Nationalsozialisten oder dem Truchsessischen Krieg im 16. Jahrhundert.
Der Verein kümmert sich um Gebäude von historischer Bedeutung, bietet Stadtführungen und Bücher an, wie Das Buch der Unkeler Künstler, das Buch der Unkeler Wegkreuze oder Das Buch der Straßennamen. In den letzten drei Jahren wurde zusätzlich das Jahresmagazin „Unkel funkelt“ herausgebracht, in diesem Jahr zum Thema „30 Jahre GVU“. Der Verein arbeitet eng mit dem Archiv der Stadt Unkel zusammen. Stadtarchivar Winfried Meitzner ist Mitglied im Vorstand des GVU und betreut einen Blog zur Geschichte der Stadt(zu finden auf der Website www.gv-unkel.de). In der jüngsten Ausgabe geht es um die Folgen der großen Hochwasser des Rheins vor 30 und vor 70 Jahren.
Die Gründungsvorsitzende Heide Lorenz wurde am Donnerstag vom Vorsitzenden des GVU, Werner Geißler, besonders herzlich begrüßt. Eigentlich sollte bereits das 25jährige Jubiläum gefeiert werden. Aufgrund der Corona-Regeln konnte damals nur ein kleiner Festakt stattfinden. In diesem Jahr kamen mehr als 65 Vereinsmitglieder in Der Traube zusammen. Bei einem dreigängigen Menu wurden, moderiert von Stadtarchivar Meitzner, die Höhepunkte der Vereinsgeschichte ins Gedächtnis gerufen.
Mitglieder der Theatergruppe und des Vorstandes unterhielten zwischen den Gängen mit Sketchen, Balladen und Szenen aus Theaterstücken, mit denen der Geschichtsverein die Erinnerung an die Unkeler Geschichte wachhält, an Persönlichkeiten, die die Stadt geprägt haben wie Ferdinand Freiligrath, Leonhard Reinirkens oder rheinische Mythen wie den Winzersohn André Bohnefaß. Seit diesem Jahr auch mit seinem neu gestalteten Internetauftritt.
Zum Abschied gab es Rosen vom Weinberg für die Damen und einen Ausblick auf das nächste Jahr, das auch für den GVU vom 150. Geburtstag Konrad Adenauers geprägt sein wird.
Tom Weingärtner