Bad Honnef – Sie hatten es in der Hand! Im finalen Spielabschnitt lagen die Dragons heute im DragonDome gegen Frankfurt immer vorn. Fünf Sekunden vor Schluss führten sie 85:83. Dann schafften die Gäste doch noch den Ausgleich. In der Overtime ging den Drachen die Puste aus. Mit 86 – 93 unterlagen sie den Hessen in einem spannenden Spiel. Alexander Lagermann war bester Rhöndorfer Werfer mit 19 Punkten.
Kopflose Dragons vergeben möglichen Sieg!
Dragons Rhöndorf vs. Skyliners Juniors 86:93 (21:23, 18:14, 30:25, 16:23, 1:8) | Von Klaus Beydemüller
Nach der tadellosen Leistung in Leitershofen, lieferten die Dragons gegen Frankfurt über weite Strecken eine mäßige Vorstellung ab. Trotzdem war der Sieg greifbar, doch die Rheinländer agierten in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit kopflos und mussten in die Overtime. Hier verkrampfte Rhöndorf dann völlig und musste sich den Skyliners Juniors mit 86:93 (39:37, 85:85) geschlagen geben.
Eigentlich schienen die Vorzeichen für die Gastgeber günstig. Bruno Albrecht musste sich einen Tag vor dem Spiel einer Operation am Zeigefinder unterziehen und fiel aus. Bei Rhöndorf fehlte Janne Müller, der zeitgleich mit den Telekom Baskets bei Bayern München aktiv war.
Den Ausfall ihres Topscorers kompensierten die Hessen allerdings ohne Probleme und zeigten schon im ersten Viertel, was Rhöndorf an diesem Tag erwartet. Immer wieder war Malik Kordel in der Zone omnipräsent und der 2,15-Riese bereitete der Dragons-Defensive von Beginn an Kopfzerbrechen. Fast jeder Abpraller war die sichere Beute des Centers. Alleine bis zur Halbzeit griff der 20-Jährige elf Rebounds ab, in der Endabrechnung waren es dann 21!
Trotzdem verlief das erste Viertel ausgeglichen (21:23). Im zweiten Spielabschnitt wirkten die Dragons dann unerklärlich passiv und kassierten einen 9:0-Lauf zum 21:32. Erst in der 17. Minute erinnerte sich Rhöndorf wieder ans Punkten, gab Vollgas und glich kurz vor der Halbzeit wieder aus (35:35/19“). Im dritten Viertel ging dann die Defensive der Dragons konsequenter zur Sache und provozierte bei den Skyliners etliche Ballverluste. Es sollte die stärkste Phase der Hausherren im Spielverlauf sein. In der 33. Minute ging Rhöndorf mit 72:66 in Führung und schien die Begegnung im Griff zu haben.
Zugegeben, das Spiel der Dragons holperte immer noch, doch bis acht Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit führte man 85:82, war im Ballbesitz und durfte vom Sieg träumen. Dann folgten zwei folgenschwere Aussetzer der Hausherren. Nummer eins: Tim Smith Jr. vertendelte den Ball an der Mittelinie. Nummer zwei: Im Gegenzug wurde Topscorer Felix Hecker (27 Pkt.) gefoult, der den ersten Freiwurf verwandelte und den zweiten bewusst auf den Ring setzte. Den Offensiv-Rebound schnappte sich Malik Kordel und drosch den Ball zum 85:85 durch die Reuse.
In der Verlängerung brach das Team von Stephan Dohrn dann völlig auseinander, rannte kopflos an und brachte nur einen Punkt zustande. So verlor man auch die zweite Verlängerung innerhalb einer Woche sang- und klanglos mit 1:8 und damit das Spiel 86:93. Insgesamt eine bittere Niederlage, deren Aufarbeitung das Trainerteam intensiver beschäftigen dürfte.
Stephan Dohrn (Headcoach Dragons Rhöndorf): „Die Leistung war in jeder Hinsicht heute blamabel. Das wir am Ende den Sieg dann wegwerfen, passt zu der Performance vorher. Wir haben hohe Ansprüche an uns, welche wir momentan nicht ansatzweise erfüllen.“
Dragons Rhöndorf: Omojola (11 Pkt./1-3er), Smith (7/1), Rosic (9/7 Ass.), Pilipovic (12/4), Reinhart (4/1), Lagerman (19/2), Kazakevicius (16/1/9 Reb.), Diallo, Rahn (6) Janeck (2), Behrendt
Skyliners Juniors: Hecker (27/5), Omog (6), Kordel (16/21 Reb.), Edoka (8/7 Reb.), Hadenfeldt (15/3), Zentgraf (1), Crnjac (9/1/8 Reb.), Nikolic (4), Peters (7/1), Baumgarten
Dragons Rhöndorf / Skyliners Juniors: 2er 22/55 (40%) / 23/40 (58%), 3er 10/33 (30%) / 10/33 (30%), FG 32/88 (36%) / 33/73 (45%), FT 12/21 (57%) / 17/27 (63%), ASS 17 / 17, REB 42 / 57, ST 10 / 4, TO 6 / 18, BS 3 / 11, PF 24 / 21