Der gestrige Abend beim Stadtelternrat hat deutlich gemacht: Bad Honnef steht an einem Wendepunkt. Die Ära Otto Neuhoff geht 2025 zu Ende – und mit ihr auch die Chance, neue Impulse zu setzen. Eine der zentralen Forderungen: Die Menschen mitnehmen. Was sich zunächst nach einem freundlichen Slogan anhört, ist in Wahrheit eine große und anspruchsvolle Aufgabe.
Denn Beteiligung ist kein Selbstläufer. In einer Zeit, in der Vereine um Ehrenamtliche kämpfen und die Kommunalpolitik oft auf Desinteresse stößt, ist es nicht einfach, Bürgerinnen und Bürger dauerhaft zu aktivieren. Aber es ist notwendig. Und möglich – wenn der Wille da ist, nicht nur Entscheidungen zu verkünden, sondern Prozesse zu öffnen und gemeinsam zu gestalten.
Die Idee, diesen Weg mit einer neuen Dachmarke zu begleiten, ist mehr als Symbolpolitik. Sie kann ein Katalysator für Identifikation und Engagement sein – wenn sie klug angelegt wird. Das bedeutet: keine Marke „von oben“, sondern ein transparenter Prozess, der die Menschen ernsthaft einbindet. Was macht Bad Honnef aus? Was ist uns wichtig? Was soll bleiben, was muss sich ändern?
Die Zukunftsthemen liegen auf dem Tisch: Kultur, Umwelt, Bildung, Mobilität. Sie sind mehr als schöne Schlagworte – sie berühren direkt den Alltag der Menschen. Eine Dachmarke, die sich diesen Themen glaubwürdig verschreibt, kann viel mehr sein als nur ein neuer Slogan. Sie kann der Anfang eines neuen Miteinanders sein.
Jetzt braucht es Mut, Ideen – und echtes Zuhören. Die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, ist keine Pflichtübung, sondern eine Chance. Wer sie ergreift, kann Bad Honnef nicht nur verwalten, sondern gemeinsam mit der Stadtgesellschaft gestalten.