
Bad Honnef | Monatelang suchte die Vorsitzende des Gutenberghaus e.V.. Renate Mahnke, für das wohl umfangreichste Bad Honnefer Stadtarchiv nach einer neuen Heimat. Nach dem Verkauf des damaligen Domizils in der Hauptstraße konnten die Heimatfreunde die Miete nicht mehr bezahlen. Angebotene Objekte waren ebenfalls nicht zu finanzieren. Die Stadt fand keine Lösung, die Parteien rührten sich nur halbherzig.
Seit einem halben Jahr hat der Verein sein Archiv im Privatkeller der Vorsitzenden Renate Mahnke untergebracht, ein Teil lagert beim Heimatverein Rheinbreitbach. Was die Alten nicht schaffen, wollen nun die Jungen erreichen und das Archiv wieder nach Bad Honnef holen.
So fordert die Junge Union Bad Honnef (JU), dass die Stadt den Verein Gutenberghaus e.V. bei der Suche nach einem geeigneten Raum für das umfangreiche Archiv unterstützt. Deshalb bringt die JU einen entsprechenden Antrag in die CDU-Ratsfraktion ein.
Das Archiv umfasst eine historisch wertvolle Menge an Dokumenten und Bildmaterialien von Bad Honnef. Ursprünglich waren das Archiv und die Ausstellungsräumlichkeiten zentral im Gutenberghaus über der Buchhandlung Werber untergebracht. Mit sehr viel Herzblut und sachkundiger Aufbereitung wurden die Materialien und Schriftgüter in öffentlichkeitswirksamer Form generationsübergreifend den Bürgerinnen und Bürgern in den vergangenen Jahren zugänglich gemacht.
Die zahlreichen Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen trugen zum Erhalt und der Weiterbildung über das historisch-kulturelle Erbe der Stadt Bad Honnef bei. „Es ist daher sehr bedauerlich, dass neben dem städtischen Archiv der Verein Gutenberghaus e.V. als weitere Gedächtnisinstitution dieser Stadt nicht die Wertschätzung in Form von geeigneten Räumlichkeiten erhält und stattdessen die Dokumente in zurzeit ungeeigneten Räumen gelagert werden müssen“, meint die JU-Vorsitzende Mauricia Siegler von Eberswald. Der Verein konnte die Mittel für die Raummiete in diesem Jahr nach dem Verkauf des Gutenberghauses nicht mehr aufbringen, weshalb das Archiv nun provisorisch in einer Garage in Rheinbreitbach untergebracht werden musste.
„Es ist eine Schande, dass das Archiv dadurch nicht mehr zugänglich ist.“ urteilt Jerald Birenfeld, Geschäftsführer der JU. Der Verein habe regelmäßig Veranstaltungen über die Bad Honnefer Geschichte organisiert und auch Schülerklassen kamen zu Besuch, um sich über die Geschichte ihrer Stadt zu erkundigen. „Das Archiv beinhaltet eine reiche Sammlung der Bad Honnefer Geschichte, von der kommende Schülergenerationen vieles lernen könnten“, so Birenfeld weiter. „Wir fordern deshalb, dass die Stadt dem Gutenberghaus e.V. hilft, geeignete Räumlichkeiten zu finden, verbunden mit der Auflage, dass der Verein Schülern dabei unterstützt, die Geschichte ihrer Heimat und den sachgerechten Umgang mit historischen Materialien zu erlernen.“
Beitrag Dezember 2016
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