Königswinter | Goldenes Oktoberwetter genossen mehrere hundert Zuschauer am Elektroflugtag des Modellvereins Eudenbach auf der Musser Heide.
Ob mit sehr einfachen oder aufwändigen, kleinen oder größeren, völlig selbst erdachten oder maßstabgetreu nachgebauten Flugkörpern: Die begeisterten Modellbauer des Vereins zeigten, wie man sich den „Traum vom Fliegen“ erfüllen und ihn intensiv erleben kann, als säße man selbst im Cockpit eines echten Flugzeuges. Denn obwohl der Körper des „Piloten“ mit beiden Beinen fest auf der Erde steht und seine Finger die Hebelchen des Steuergerätes bedienen, muss der Geist im Modell mitfliegen, jede kleinste Bewegung des Modells richtig erkennen und das Modell steuern.
Wer den Piloten oder die Pilotin eines Modellflugzeuges beim Flug des Modells beobachtet, könnte meinen, sie seien ganz allein und nur mit sich selbst beschäftigt, ohne Kontakt zu anderen. Aber das täuscht. Modellflug ist Teamarbeit. Ob Auswahl des geeigneten Modells, Zusammenbau, Begreifen der aerodynamischen Zusammenhänge, Erlernen des Steuerns bis hin zur konkreten Starterlaubnis: All das ist ohne engen Kontakt zu den anderen Modellflugfreunden nicht möglich. Deshalb hat auch das zwischenmenschliche Klima im Verein sehr großen Einfluss auf die Leistungen der Mitglieder.
Apropos Zusammenbau eines Modells: Es gibt zwar Modelle, die sofort flugbereit sind – man kann sich ein Modell auch von Profis zusammenbauen lassen. Aber so richtigen Spaß macht es, ein Flugmodell eigenhändig fertig zu stellen, was schon mal sehr lange dauern kann. Der Nachbau eines Düsenjägers BAE Hawk im Maßstab 1:4,3 zum Beispiel erfordert bei Verwendung eines Bausatzes eine Bauzeit von ca. 500 Stunden.
Aber es muss ja keine Düsenmaschine sein. Die meisten bevorzugen Modelle mit Explosionsmotörchen oder mit Elektro-Antrieb. Letztere sind angenehm leise und machen sehr viel Spaß.
Wer sich für den Verein interessiert, findet viel Interessantes auf: www.mfg-eudenbach.de
Fotos/Text: Bernhard Niemann