Bad Honnef | Die Bürger und Bürgerinnen zündeten während der Zusammenkunft vor der Gedenktafel, die an die Honnefer Synagoge erinnert, Kerzen an, so dass sich am dunklen Novemberabend ein eindrucksvolles und andächtiges Bild bot. Sie gedachten der unzähligen Opfer von Gewaltherrschaft und nationalsozialistischer Diktatur und setzten ein Zeichen für Toleranz, Frieden und Freiheit.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Otto Neuhoff erzählte Lukas Vreden über die Entstehungsgeschichte der Gedenktafel. Sein unlängst verstorbener Vater Richard Vreden hatte 1979 zusammen mit Günter Drolshagen die Initiative ergriffen und Spenden gesammelt, um die Anfertigung der Gedenktafel zu veranlassen, denn auch die Honnefer Synagoge war – wie viele andere jüdische Gotteshäuser – in der als Reichskristallnacht bezeichneten Zeit im November 1938 bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Lukas Vreden war schon als Kind vom Engagement des Vaters beeindruckt, so dass er heute als Erwachsener den Menschen mit bewegenden Worten davon berichtet. Die Einweihungsveranstaltung für die Gedenktafel am 10.11.1979 hat er in lebendiger Erinnerung. Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann fragte in seiner Ansprache, auf welcher Seite er wohl in der damaligen Zeit gestanden hätte. Er wandte sich gegen Gewalt und Vertreibung.
Schülerinnen und Schüler der Konrad-Adenauer-Schule, des Städtischen Siebengebirgsgymnasiums, des Gymnasiums und der Realschule Schloss Hagerhof sowie der Realschule Sankt Josef trugen Gedichte und Dokumente bekannter Autoren vor, aber auch selbst verfasste Texte, die bewiesen, dass sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt hatten. Begleitet wurde die Veranstaltung von der Musikschule der Stadt Bad Honnef, dem Querflötenensemble „Flutelicious“ unter Leitung von Antonia Schwager.
Christine Pfalz