Bad Honnef | Heute befasst sich der Rat mit dem Kooperationsvertrag zwischen der Stadt und dem Träger der neuen Gesamtschule, dem Erzbistum Köln. Für die Schulausschussvorsitzende Petra Kansy eine echte Alternative für alle Bad Honnefer und ein „Meilenstein in der Bad Honnefer Schulgeschichte“. Anders- und Nichtgläubige sollen allerdings am Religionsunterricht teilnehmen. Es sei denn, sie verzichten auf den Besuch der Gesamtschule.
Dabei forderten nach dem Beschluss, mit dem Erzbistum in Verhandlungen zu treten, alle Parteien die Gewährleistung absoluter Religionsfreiheit, vornweg die Grünen. Auch Bürgermeister Otto Neuhoff plagten Zweifel, weil durch eine katholische Gesamtschule das städtische Bildungsangebot stark konfessionsabhängig würde.
Kinder von Eltern, die nicht gezwungen werden wollen, an einem Religionsunterricht teilzunehmen, haben bei Zustimmung des Rates heute Abend keine Wahlfreiheit mehr, außer: Sie verzichten auf den Schulbesuch der neuen Gesamtschule in Bad Honnef. Das wiederum würde bedeuten, sie müssten sich an anderen Schulen bewerben. Alternativ könnten sich Initiativen anderer Religionen und Gemeinschaften bilden und eigene Schulen eröffnen.
An der Konrad-Adenauer-Schule werden zurzeit ca. 50 Prozent Christen unterricht, der Rest sei andersgläubig, teilte Rektor Ralf Wermter gestern im Schulausschuss mit. Bürgermeister Otto Neuhoff forderte gestern ebenfalls eine bessere Aufnahme- und Integrationskultur bei den Asylbewerbern, die meist keine katholischen oder evangelischen Glaubensbekenntnisse haben. Im nächsten Jahr sollen in Bad Honnef 300 Flüchtlinge leben. Der Bürgerblock will optimale Bedingungen für den Zuzug junger Familien nach Bad Honnef.
Ratssitzung, Donnerstag, 13.8.2015, 18 Uhr, Ratssaal