Bad Honnef – Es war einer dieser Abende, an denen der Marktplatz in Bad Honnef mehr war als nur ein zentraler Ort der Stadt. Heute Abend verwandelte er sich in eine Festmeile, erfüllt von Stimmen, Musik und dem Duft frisch gebackenen Waffeln. Familie Schwalb hatte eingeladen – und die Menschen kamen in großer Zahl.
Der Anlass war ein ganz besonderer: Vor 30 Jahren hatten Elisabeth und Jürgen Schwalb das „Alte Standesamt“ übernommen, vor 25 Jahren folgte die Eröffnung des „Alten Rathauses“. Und seit nunmehr 5 Jahren führen Sohn Dieter Schwalb und seine Frau Anela die beiden traditionsreichen Häuser am Markt weiter – gemeinsam mit ihrem Team.
Das „Alte Standesamt“, ein Fachwerkhaus aus dem Jahr um 1690, und das benachbarte „Alte Rathaus“ von 1894/95 prägen das Stadtbild wie kaum andere Bauten. Schon 1986 wurden beide in die Denkmalliste eingetragen.

Am Nachmittag lockten Waffeln und Zuckerwatte die kleinen Besucher, während die Erwachsenen bei familienfreundlichen Preisen an den Ständen ins Gespräch kamen. Die kühleren Temperaturen hielten niemanden davon ab, bis in den Abend hinein zu verweilen – mit Pullover und Jacke bewaffnet, aber bei bester Stimmung.
„Es fühlt sich ein bisschen wie ein großes Familientreffen an“, sagte eine Besucherin, die mit ihrer ganzen Familie gekommen war. „Man trifft Leute, die man lange nicht gesehen hat – und gleichzeitig erlebt man, wie viel Herzblut in diesen Häusern steckt.“

Als die Sonne hinter den Dächern verschwand, wurde es laut: Die beliebte Band „Die Urselhofer“ betrat die Bühne und brachte mit ihrem Programm den Platz zum Beben. Menschen tanzten, sangen mit, und für einen Moment schien die ganze Stadt im Takt zu schwingen.
Doch bei allem Feiern stand auch der gute Zweck im Mittelpunkt: Der gesamte Umsatz des Abends geht an die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef.

Viele nutzten den Tag, um mit Elisabeth und Jürgen Schwalb Erinnerungen auszutauschen oder den „jungen“ Schwalbs zu gratulieren. In Gesprächen schwang immer wieder eine Mischung aus Dankbarkeit und Stolz mit: Dankbarkeit dafür, dass die Familie seit Jahrzehnten die beiden Häuser mit Leben füllt – und Stolz darauf, dass die Stadt mit ihnen zwei Gastgeber hat, die Tradition und Moderne miteinander verbinden.
So wurde das Jubiläum am Samstag nicht nur ein Rückblick auf Vergangenes, sondern auch ein Ausblick: auf viele weitere Jahre, in denen das „Alte Standesamt“ und das „Alte Rathaus“ mehr sein werden als historische Mauern – nämlich Orte, an denen Bad Honnef zusammenkommt.