Bad Honnef | Im Ersten Weltkrieg wurde viel gesungen. Vaterländische Lieder wie „Heil Dir im Siegerkranz“ oder die „Wacht am Rhein“ erklangen bei offiziellen Anlässen und patriotischen Feiern, vertonte Gedichte von Ernst Moritz Arndt sollten mobilisieren, die „Wildgänse“ von Walter Flex die Tristesse des Krieges ausdrücken.
Volks- und Soldatenlieder romantisierten häufig den Krieg oder machten den Gegner lächerlich; aber es gab auch Antikriegslieder und solche die, oft auch in romantisierter Form, die Trauer des Kriegs zum Ausdruck brachten. Ein Beispiel dafür ist das Grafenwerthlied, das 1915 in Honnef entstand.
Ebenfalls 1915 wurde der Text von Lilli Marleen geschrieben, der aber erst in den 1930er-Jahren vertont zum Top-Hit des Zweiten Weltkriegs avancierte.
Gleichzeitig war die Zeit um den Ersten Weltkrieg die Blütezeit der Wiener und Berliner Operette; zahlreiche Lieder daraus wurden zu Hits, in der Sprache der damaligen Zeit „Gassenhauer“. Einerseits sollte Musik die Bevölkerung für den Krieg mobilisieren, andererseits Ablenkung in schweren Zeiten bieten.
Der Vortrag der Diplom-Sozialwissenschaftlerin Annemarie Große-Jütte lässt anhand von Tonbeispielen die Musik des Ersten Weltkriegs lebendig werden.
Im Gutenberghaus, in Bad Honnef, Hauptstr. 40
2. November 2015, Montag
Beginn: 20.00 Uhr
Dauer: ca. 1,5 h
Eintritt: frei
Weitere Informationen:
Gutenberghaus Bad Honnef e.V.
Hauptstraße 40
53604 Bad Honnef