
Bad Honnef – Es wiederholt sich: Der FV Bad Honnef erarbeitet sich gute Chancen, vergibt sie aber. Dass die Elf von Benjamin Krayer vorn sehr ineffektiv agiert, hat mit dem Ausfall fast des gesamten Sturms zu tun. Zu allem Unglück verletzte sich auch noch Asonganyi Defang gleich zu Beginn der Saison so schwer, dass er lange Zeit nicht zur Verfügung steht. Und gerade dem Stürmer, der von TuS Oberpleis kam, traut Trainer Krayer 13 bis 14 Tore zu. Mit der Verletzung von Marco Poetes erlosch dann das letzte Stürmerlicht. Zu Beginn der Saison titelte die Bonner Rundschau „Der HFV ist gekommen, um zu bleiben“. Danach sieht es momentan nicht aus. Die Honnefer liegen nach der heutigen 1:2-Niederlage gegen Neunkirchen-Seelscheid auf dem letzten Tabellenplatz. Auch ein HFV-Ex-Trainer meldete sich letzte Woche zu Wort.
Gleich zu Beginn drückte der HFV auf dem Kunstrasenplatz an der Schmelztalstraße auf die Tube (Das Menzenberger Stadion kann wegen Einsturzgefahr des Altbaus, in dem sich die Umkleidekabinen befinden, nicht genutzt werden.) Durch ein Eigentor in der 11. Minute gingen die Gastgeber in Führung, holten dann im Gegensatz zu Neunkirchen-Seelscheid zahlreiche Torchancen heraus, die jedoch nicht genutzt wurden. Der Gästetrainer Christoph Gerlach sah schon bei seinem Team die Felle wegschwimmen und entwickelte sich zum spektakulären Motivator mit Zitaten wie „Diese Emotionen brauchen wir“ oder der Forderung nach „Maximale Aggressivität“. In der 43. Minute hatte er mit seiner Methode Erfolg. Nach einer Flanke von der linken Seite erzielte Marc Schneider mit einem schönen Kopfballtor den Ausgleich.
In der zweiten Hälfte dominierten die Gäste zu großen Teilen das Spiel. Zwar hätten auch hier die Grün-Weißen erfolgreich sein können, sie waren es aber nicht. Stattdessen schoss Niklas Krämer in der Nachspielzeit zum 2:1 für Neunkirchen-Seelscheid ein. Da nutzte auch die Einwechselung von Nikola Markowski eine Minute später nichts mehr. Für ihn machte Elhan Islamovic Platz, der nach dem Abpfiff abrupt den Platz Richtung Kabine verließ. Ab der 78. Minute musste Honnef nach einer gelb-roten Karte mit 10 Spielern auskommen. Auch Trainer Benjamin Krayer zeigte Emotionen und musste wegen Meckerei vom Platz.
Nach dem Spiel letzte Woche gegen Nümbrecht äußerte sich HFV-Ex-Vorstandsvorsitzender und -Trainer Lothar Paulsen in den Sozialen Medien zur sportlichen Entwicklung der Grün-Weißen. Für die Form der Mannschaft seien das Trainer-Gespann und die Mannschaft selbst verantwortlich. „Wenn aber bei jedem Spiel „hinten“ die Null stehen muss und „vorn“ der liebe Gott helfen soll, wurden in der Kader-Planung/Zusammenstellung Fehler gemacht“. Es sei von den „sportlich Verantwortlichen doch völlig naiv bis grob fahrlässig darauf zu vertrauen, dass die 35 Tore, die Sven Brand und Jan Zoller letzte Saison erzielt hatten, in der nächst höheren Spielklasse mit einem Neuzugang im Sturm-Zentrum zu ersetzen sind. Dass sich dieser Hoffnungsträger eine Woche vor Meisterschaftsstart dann auch noch das Kreuzband gerissen hat, macht diese Fehlplanung zur totalen Katastrophe“. Benni Krayer könne auch nicht zaubern, übers Wasser gehen oder Wasser in Wein verwandeln, so Paulsen weiter.
Hören Sie hier, was Benjamin Krayer zu Paulsens Meinung sagt:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Podbean. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
